Piledriver - Rockwall
Rockwall Records / Soulfood (2018)
(13 Stücke, 53:10 Minuten Spielzeit)

Nach dem viel beachteten Album „Brothers In Arms“ und der BluRay „The Boogie Brothers Live In Concert“, legt die deutsche Band Piledriver mit „Rockwall“ im Oktober 2018 ihr neuestes Studioalbum vor. Piledriver sind als Status Quo-Tributeband gestartet, schreiben aber mittlerweile auch eigene Songs. Dass sie nicht nur Status Quo, sondern auch Bands wie Aerosmith, Van Halen und AC/DC sowie weitere Hardrock/Stadionbands gehört haben, ist dem Album „Rockwall“ deutlich anzumerken. Es ist als hätten sie Zutaten aus den verschiedensten Bands aufgenommen und in ihrem Sound integriert.


Das Cover des sechseitigen Digipacks fällt sofort ins Auge, ziert es doch die derzeit umstrittensten Staatsmänner Recep Tayyip Erdoğan, Donald Trump, Kim Jong-Un und Wladimir Wladimirowitsch Putin. Musikalisch ist es aber eine Hommage an die großen Hardrockbands, die Piledriver in ihren Songs in ihrem ganz eigenen Stil verarbeiten. Der CD wurde ein 24seitiges Booklet mit zahlreichen Fotos und allen Songtexten spendiert.

Mit „Rockers Rollin´“ vom Quo-Album „Rockin’ All Over The World“ haben Piledriver zwar auch eine Coverversion ihrer Vorbilder auf die CD gepackt, die als Hommage an den leider verstorbenen Rick Parfitt zu verstehen ist, jedoch sind die anderen Songs alles andere als im Quo-Umfeld verortet.

So beginnt beispielsweise das Album mit dem tollen Rockkracher „Stomp“, der so ein bisschen das Feeling von Van Halen’s „Jump“ verströmt und mit weiteren Zutaten kombiniert. Dabei macht die Band eine äußerst gute Figur. Der Song ist ein Knaller, der live mit Sicherheit richtig abgeht. Dem schließt sich das druckvolle „Agitators“ mit herrlichen Gitarrenlinien und einem leichten AC/DC-Feeling im Refrain an. Schon nach diesen beiden Stücken wird deutlich, dass die beiden Schlagzeuger Hans In ‘T Zandt und Eddie Claessens ihre Mitstreiter unaufhörlich nach vorne treiben. Aber auch die restliche Mannschaft bestehend aus Michael Sommerhoff (Gitarre, Gesang), Peter Wagner (Gitarre, Gesang), Rudi Peters (Keyboards, Gesang) und Marc Herrmann (Bass) zeigen sich von ihrer besten Seite.

Eine Prise Boogierock kommt dann im wunderbaren Titelsong auf, der sich kraftvoll seinen Weg durch die Boxen bahnt. Das sanfte „Farewell“ sowie die Akustikgitarrennummer „For Freedom And Friends“ sind die beiden ruhenden Pole des Albums, die von druckvollen, mitreißenden Songs umgeben sind. Es gibt keinen Ausfall auf diesem klasse Album. Man kann es sehr gut durchhören und dann gerne die Repeat-Taste drücken.

„Rockwall“ ist ein kraftvolles Album, bei denen sich die Piledriver Zutaten aus den Stücken bekannter Hardrockacts geholt und daraus ihr ganz eigenes musikalisches Gericht erstellt haben. Und das haben sie hervorragend gemacht, denn der Hörer bekommt zwar einige bekannte Klänge, die aber absolut neu klingen und richtig Spaß machen. Weiter so.

Stephan Schelle, Oktober 2018

   

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