Petter Carlsen
- Glimt Der aus Norwegen stammende Petter Carlsen veröffentlicht am 31.02.2017 sein neuestes Werk unter dem Titel „Glimt“. Seit seinem 2009’er Debüt „You Go Bird“ hat sich Carlsen in ganz Europe mittlerweile einen Namen gemacht. Das führte unter anderem dazu, dass er bereits unter anderem mit Bands wie Anathema, Blackfield und Long Distance Calling auf Tournee ging. |
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„Glimt“,
das vierte Werk von Petter Carlsen, ist das erste Album, das der Musiker
komplett in seiner Heimatsprache eingespielt hat. Inspiriert wurde er
dabei von folgender Geschichte, die sich im zweiten Stück „Majestet“
widerspiegelt: „Ein Freund einer
meiner Freunde hatte eine Konversation mit seinem Vater, als sie von einem
Ort zu einem anderen fuhren. Er fragte ihn, was er in seinem nächsten
Leben sein möchte. Der Vater sagte: „Ich möchte ein Adler sein.“
Kurz danach starb der Vater. Während alle um das Grab herum standen und
sich von ihm verabschiedeten, flog ein Adler über ihnen, drehte eine
Runde über ihren Köpfen und flog dann in Richtung der Berge am Horizont.
Das ist die Geschichte zu „Majestet“, der dem Album die Initialzündung
gegeben hat.“ Atmosphärische
Drumprogrammierung, ein altes Klavier, die aus dem Jahr 1948 stammende,
mit Nylonsaiten bestückte Akustikgitarre und Petter’s betörende Stimme
sind die Bestandteile dieser sehr intensiven Musik. Petter hat es, wie
schon auf den Vorgängeralben geschafft, eine gewisse Melancholie mit
wunderschönen Popmelodien zu verbinden. Das Ergebnis geht wieder stark in
Richtung Anathema & Co. Die
leider nur 34:27minütige CD (einziges Manko ist die Kürze) enthält zehn
Stücke mit Laufzeiten zwischen 0:39 und 4:56 Minuten Spielzeit. Sie
beginnt mit dem zweiminütigen „Dagen Rope“, bei dem Petter mit seiner
Stimme zunächst schon Gänsehaut artige Atmosphären schafft. Dies verstärkt
sich dann durch Piano und dem sanften Rhythmus aus dem Drumcomputer. Schon
nach wenigen Augenblicken ist man von dieser Intensität gefangen. Das
Petter seine Texte in Norwegisch intoniert, bleibt dabei völlig
unerheblich. Mit
„Majestet“ kommt dann der erste richtige Song auf. Die Akustikgitarre
bietet einen sehr atmosphärischen Unterboden, auf dem Petter seinen Song
ausbreitet. Darunter hat er auch noch einige Flachen gemischt. Im Refrain
geht dann förmlich die Sonne auf. Eine Frauenstimme kommt mit hinzu. Da
mir nur die „nackte“ CD ohne Booklet vorliegt und der Pressetext
ebenfalls keine Hinweise gibt, kann ich hier nichts zu weiteren Musikern
sagen. Glockenklänge,
mit einem Hauch asiatischem Flair (klingt nach Bali), eröffnen „Spõkelse“.
Dann setzt die Akustikgitarre ein und es entwickelt sich ein atmosphärischer
Singer/Songwriter-Track. „Tynnslitt“ besticht durch treibende Drums
und dem sanften Gesang von Petter, der im Kontrast dazu steht. Eine
Ausnahme im Album stellt das 39sekündige „Ingen Andre Ser Det“ dar,
bei dem mehrstimmiger Gesang geboten wird, der lediglich von leichten
Perkussion untermalt wird. Ein klasse Rocksong ist „Bensin“ bei dem
Petter die Saiten seiner elektrischen Gitarre schwingen lässt und somit
dem Stück einen gehörigen Driver verpasst. Das verträumte „Ekko“
beschließt dann die CD. Auch
mit „Glimt“ zeigt Petter Carlsen das er ein Meister des atmosphärischen
Pop/Rock ist. Die Melodien und seine Gesangsstimme gehen förmlich unter
die Haut. Ein tolles Album, bei dem man das Hier und Jetzt vergisst. Stephan Schelle, März 2017 |
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