Peter Ray - 444

Peter Ray - 444
Blow till Midnight Records (2013)
(12 Stücke, 48:00 Minuten Spielzeit)

Der deutsche Musiker Peter „Ray“ Ploch ist von jeher ein umtriebiger Mensch, ist er doch von Kindesbeinen an quer durch die Republik gezogen, nur die Gitarre als ständigen Begleiter. Er ließ sich dann in Berlin nieder, wo er eine Heimat (auch musikalisch) fand. Dort hat er als Frontmann in diversen Rockbands gewirkt und arbeitete als Toningenieur, Musiker und Komponist. Das brachte ihm Kompositionsarbeiten fürs Fernsehen ein, darunter für die Serie „Notruf 110“ und den MDR.


Nachdem er mit den Fernsehproduktionen abgeschlossen hatte, widmete er sich seiner Solokarriere. Nach seinem Debüt erscheint Anfang 2013 nun mit „444“ das zweite Soloalbum von Peter Ray.

Das die musikalischen Wurzeln von Peter Ray im Folk, Rock, Country und Blues liegen ist seinen Stücken deutlich herauszuhören. Die Mixtur dieser Stile, kombiniert mit Singer/Songwriter-Elementen, präsentiert er auf dem neuen Album „444“. Die CD ist komplett in deutscher Sprache eingesungen und handelt von Lebensdurst und Liebeshunger.

Eröffnet wird die CD mit dem Titelstück, bei dem Peter eine hohe musikalische Dichte erzeugt. Bluesiger Singer/Songwriter-Stil mit einem mitreißenden Refrain, der schnell ins Ohr geht und der Appetit auf mehr macht bietet er in diesem Opener. Da hat Peter genau den richtigen Song an den Anfang seines Albums gestellt. Es folgt mit „Regenbogen“ eine wunderbare Akustiknummer, die balladesk angelegt ist. Peter beweist schon früh in diesem Album, das er ein sehr gutes Gespür für melodische Atmosphären hat.

Auch in den weiteren Stücken verbindet Peter Ray Blues, Rock und Singer/Songwriter in gekonnter Weise, so dass sehr eingängige Nummern entstehen, die sich wie kleine Songperlen aneinanderreihen. Mit dem Song „Über den Dächern von Berlin“ hat er eine kleine Liebeserklärung an seine Stadt geschrieben. Mit sanftem Rhythmus (hier werden die Drums vom Besen bearbeitet), der wie ein sanft stampfender Zug den Song vorantreibt, entsteht so ein intensives Stück.

Eine Spur Funk kommt dann im nächsten Stück „Das Feuer im Wasser“ auf. Danach schiebt sich die Nummer „Verlangen“ mit ihrer Intensität direkt unter die Haut, während „Liebe“ eine Midtempo-Rocknummer ist.

Neben neun neuen Stücken hat Peter Ray dann noch Akustiknummern von drei Stücken des Albums („Liebe“, „Leer und „Über den Dächern von Berlin“) ans Ende gestellt. Auch in diesen reduzierten Versionen machen die Songs eine sehr gute Figur und entwickeln sogar noch eine verstärkte Intensität.

„444“ von Peter Ray ist ein hervorragendes deutschsprachiges Album, das eine Mixtur aus Rock, Blues und Singer/Songwriter-Elementen perfekt zu einer sehr wohlschmeckenden Melange verbindet. Ein tolles Album, das ich sehr empfehlen kann.

Stephan Schelle, Februar 2013

   

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