![]() |
Pariahlord -
Vultures Pariahlord nennt sich eine Stoner-Rock-Band aus dem nordrhein-westfälischen Hagen. Der Ort spricht für sich, kommen doch so erfolgreiche Bands wie Grobschnitt und Extrabreit hierher. Die Band, bestehend aus Carsten Schmitt (Gitarre, Gesang), Jan Kurtze (Bass) und Phil Röttgers (Schlagzeug), veröffentlichte am 02.09.2022 ihr Debütalbum unter dem Titel „Vultures“. Zuvor hatte die 2019 gegründete Band bereits die EP „Embrace The Misery“ im Jahr 2020 veröffentlicht. |
|||
Das
Cover des Albums, das in einem vierseitigen Digipak steckt, ziert ein
dreiköpfiger Geier, der kraftvoll heranfliegt. Eine gute Metapher, denn
Pariahlord sind wahrlich ein Powertrio, bei dem der Begriff alles andere
als abgedroschen ist, denn sie machen ordentlich Alarm, was den Sound und
die Dynamik betrifft. Das zeigt sich auch gleich schon im Opener, dem
4:45minütigen Titelstück. Da empfängt einen ein kraftvolles Bassmotiv,
das ordentlich losfetzt. Man sollte hier die Anlage nicht voll aufdrehen,
sonst zerfetzt es die Membrane und haut einen aus dem Stuhl. Das ist
richtig fett und wird dann von druckvollem Schlagzeug und Gitarre
untermauert. Die Band baut in ihre Songs, wie dem Titelstück, neben
Stoner- auch Hardrock- und Metal-Passagen mit ein und sorgt für einen
schweren Sound der auch an Bands wie Black Sabbath erinnert. Das ist aber
alles sehr eigenständig und hervorragend gemacht. Ein
unheilvolles Dröhnen oder Rauschen ist zu Beginn des 6:40minütigen
„Dead Man’s Hand“ zu hören, das neben dem Titelsong auch schon
vorab als Single veröffentlicht wurde. Dann schlägt Schlagzeuger Phil Röttgers
den Song mit seinen Stöcken ein und schon geht die wilde Fahrt wieder ab.
Das klingt Stellenweise nach Bands wie Crippled Black Phoenix, nur mit
schwereren Riffs. Hier erinnern das Riffing und der Gesang auch wieder an
Black Sabbath & Co. In einigen Passagen fühlt man sich in die Wüsten
des US-amerikanischen Westens versetzt. Ein toller Song mit eingängiger
Melodie. Erneut
eröffnet ein fetter Bass einen Song. Dieses Mal ist es das 8:05minütige
„Super Mega Ultra Van“. Ein fetter Song, der Härte und Melodie in
perfekter Form miteinander verschmelzen lässt. Im letzten Drittel hauen
die Drei den Hörern eine hypnotische Instrumentalpassage um die Ohren,
aus deren Fängen man sich kaum befreien kann. Das
3:48minütige „This Is The Voice Of ...“, das in den nächsten Song
„Vrillon“ überleitet, ist der ungewöhnlichste Track des Albums. Hier
wird zu im Hintergrund gelagerten, atmosphärisch/düsteren Flächen ein
stimmlich verfremdeter Text gesprochen. Das 6:46minütige „Vrillon“,
das sich nahtlos anschließt beginnt mit einem schönen Gitarrenmotiv, das
aber schon nach wenigen Momenten von mächtigen Drumsounds unterstützt
und im Stonerstil fortgeführt wird. Stoner-
und Psychedelicrock verbinden sich dann zunächst im 7:12minütigen
„Valley Of The Roses“. Nach etwas mehr als zwei Minuten explodiert die
Band dann aber wieder in einem Riff/Rhythmus-Part. Es folgen die beiden
Parts von „Halcyon“, die nahtlos ineinander übergehen. Mit atmosphärischem,
fetten Bass beginnt das zweiminütige „Halcyon Pt. I“ und wird durch
eine recht stonermäßige Gitarrenpassage ergänzt während sich das
Schlagwerk dezent zurückhält. Zum Ende hin wird es dann härter und
schwerer. Diese schwere Atmo wird dann in das 6:40minütige „Halcyon Pt.
II“ weitergereicht und fortgeführt. Wow,
was für ein Debütalbum. Das Hagener Power-Trio Pariahlord hat mit ihrem
Album „Vultures“ eine echte Granate abgefeuert. Der fette Klang,
gepaart mit sehr eingängiger Melodieführung ist einfach berauschend.
Eingefangen hat dies Produzent Martin Buchwalter (u.a. Destruction,
Tankard, Paul Di’Anno, Jen Majura) in den Gernhart Studios in Troisdorf.
Wenn die Band auch diesen Sound auf die Bühne bringt wird das ein
Liveerlebnis werden. Stephan Schelle, Dezember 2022 |
||||