Papaslide - The Deepest Pain
MIG Music / SPV (2015)

(12 Stücke, 47:58 Minuten Spielzeit)

Den tiefsten Schmerz bereitet es dem Hörer nun wirklich nicht, wenn er das neueste Album des norwegischen Bluesmusikers Rune Nordvik aka Papslide auf sich wirken lässt. Ganz im Gegenteil. „The Deepest Pain“ ist das mittlerweile dritte Album von Papaslide und bietet besten Bluesrock. Neben sieben Eigenkompositionen finden sich auch noch drei Coverversionen von Johnny Winter, eine Coverversion eines Albert Collins-Songs sowie mit „Six Blade Knife“ ein Cover, das im Original aus der Feder von Mark Knopfler stammt.


Neben Rune „Papaslide“ Nordvik, der singt, Akustik- und Slidegitarre spielt wirken noch Bjartre Aasmul an der E-Gitarre, Are Stenfeldt-Nilden am Bass, Geir Åge Johnsen (Mr G) an Schlagzeug und Perkussion sowie Lars Hammersland an der Orgel mit.

Der als heißester skandinavischer Blues Act gehandelte Papslide versteht es unterschiedlichste Strömungen in seiner Musik zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. Sein Blues ist geprägt von Rock, Folk, Swamp, Soul, Voodoo und psychedelischen Anklängen, die „The Deepest Pain“ zu einem Hörerlebnis der besonderen Art machen. So verspricht es der Pressetext.

Zwar erfindet Papaslide den Bluesrock nicht komplett neu, doch haben die Songs auf „The Deepest Pain“ ihren ganz besonderen Reiz. Schon im Opener „Ain’t The Same“, das aus der eigenen Feder stammt, zeigen Papaslide dass sie klassischen Blues mit knackigen Rhythmen verbinden können und daraus eine sehr schöne Melange entstehen lassen. Das geht richtig gut ab.

Das folgende Cover „Master Mechanic“ von Johnny Winter zeigt sich in der neuen Version wesentlich dreckiger und rockiger, als das Original. Papaslide drücken dem Stück ihren eigenen Stempel auf, ohne den Spirit des Originals zu unterdrücken. Im nächsten Song „Don’t Drink With A Drunk“ kommen weitere Elemente hinzu, die den Blues ein wenig in den Hintergrund rücken lassen. Man kann dieses Stück nicht wirklich einordnen, es bekommt aber durch die Slidegitarre einen sehr amerikanischen Anstrich.

Das Titelstück ist eine wunderbare Nummer, bei der die Akustikgitarre ihre Dominanz zeigt, was dem Stück sehr gut zu Gesicht steht, denn zusammen mit Rune’s Gesang bildet dies eine intensive Stimmung. Boogierock gibt es dann in „Got To Have You“, das einfach nur Spaß macht. Auch eine Nummer von den Dire Straits haben Papslide im Programm. „Six Blade Knife“ vom Debütalbum der Briten hat sich Rune Nordvik ausgesucht, das hier in einer Liveversion vorliegt. Das Flair der Briten kommt dabei sehr deutlich hervor, auch wenn der Song in der Version von Papaslide etwas ungeschliffener klingt.

Es folgen weitere Songs, die mal im Rock, im traditionellen Blues („If You Got A Woman“) oder Bluesrock („Give Me My Blues“) angesiedelt sind. Immer machen die Skandinavier aber eine gute Figur.

„The Deepest Pain“ von der skandinavischen Band Papaslide um ihren Kopf Rune „Papaslide“ Nordvik ist ein gelungenes Bluesrockalbum, das Spaß macht.

Stephan Schelle, Februar 2015

   

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