Outloud – Let’s Get Serious
AOR Heaven / Soul Food (2014)

(12 Stücke, 53:14 Minuten Spielzeit)

Bereits im Mai 2014 erschien das Album „Let’s Get Serious“ der griechisch/amerikanischen Freundschaft Outloud. Nach mehreren EP’s und zwei Alben veröffentlicht die Band um den amerikanischen Sänger Chandler Mogel und den griechischen Gitarristen und Keyboarder Bob Katsionis (Firewind) ihren mittlerweile dritten gemeinsamen Longplayer. Neben diesen beiden Hauptakteuren gehören aktuell auch noch Sverd (Bass, Screams), Jim Scordilis (Gitarre) und Kostas Milonas (ein Pseudonym für den Gastschlagzeuger George Kollias?) (Schlagzeug) zum LineUp.


Elf Eigenkompositionen und eine Coverversion des Hits „Enola Gay“ von Orchestral Manoeuvres In The Dark, kurz OMD, finden sich auf dem aktuellen Silberling von Outloud.

Outloud hauen dem Hörer eine gehörige Portion Hardrock mit AOR-Flair um die Ohren, was sich gleich im Eröffnungsstück „Death Rock!“ zeigt, das ordentlich abgeht. Schon dieser erste Song fängt die Kraft und Magie der griechischen Hardrockband mit ihrem amerikanischen Sänger perfekt ein. Da röhren die Gitarren, während der Nile-Schlagwerker George Kollias, der auf dem Album alle Schlagzeugparts eingespielt hat, hinter seiner Schießbude wie ein Berserker seine Arbeit in Schweiß treibender Art verrichtet. Ein Song zum Headbangen, was das Zeug hält.

Die Songs von Outloud sind alle sehr melodisch und kraftvoll zugleich. Man ist sofort im Klangkosmos von Outloud gefangen. Sänger Chandler Mogel weiß sich in jedem Song bestens in Szene zu setzen und sorgt mit seinem Stimmumfang für die perfekte gesangliche Umsetzung. Bob Katsionis sorgt seinerseits für so manch stimmiges und fesselndes Gitarrensolo.

„Bury The Knife“ erlaubt dann nach drei powervollen Nummern eine erste kleine Atempause, ohne aber den Rhythmus zu vernachlässigen. Ein klasse Song, der im Verlauf an Druck zunimmt, sofort ins Ohr geht und darüber hinaus bestens instrumentiert ist. Da kommen alle Instrumente bestens zur Geltung. Das es die Band auch akustisch kann, das zeigt sie in der herrlichen Ballade „It Really Doesn’t Matter“.

In der Speedtempo-Nummer „Toy Soldiers“, der laut Band härtesten Nummer ihres Repertoires, haben sie sich Adrenaline Mob-Gitarrist Mike Orlando als Gastmusiker zur Seite gestellt, der hier in atemberaubender Art die Finger über die Saiten fliegen lässt. Den Abschluss bildet dann die Coverversion von „Enola Gay“ im typischen Outloud-Gewand. Der Spirit wurde beibehalten, klingt aber durch härtere Gitarren und dem Metalschlagzeug etwas härter als das Original. Auch haben Outloud den Speed des Songs etwas angezogen. Mir persönlich gefällt das Original allerdings wesentlich besser.

Mit „Let’s Get Serious“ wollen Outloud nicht etwa seriös wirken, vielmehr entfalten sie auf dem Album ihre ganze Kraft. Hardrock und AOR vereinen sich in ihren Stücken, die nur so vor Power und Melodienreichtum strotzen. Ein klasse Werk.

Stephan Schelle, November 2014

   

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