Out Of Damage – No Superheroes In Town

Out Of Damage – No Superheroes In Town
Eigenvertrieb (2012)
(9 Stücke, 36:02 Minuten Spielzeit)

Die Band Out Of Damage stammt aus dem deutschen Örtchen Heppenheim. Als Quartett im Jahr 2005 gegründet, ließ die Band mit ihrer 2009’er EP „Wake Up Call“ bereits aufhorchen. Anfang 2012 erscheint nun der neue Longplayer der Band unter dem Titel „No Superheroes In Town“. Es sind keine Helden in der Stadt? Aber was nicht ist, kann ja noch werden, denn kraftvollen Metal mit melodischen Hooklines haben sie allemal drauf.


Bereits im Herbst 2011 begann die jetzt zum Quintett angewachsene Metalband Out Of Damage mit den Aufnahmen zum Album. Derzeit besteht die Band aus Andreas Helwig (Gesang), Markus Schumacher (Gitarre), Eike Grams (Gitarre), Michael Kniebühler (Bass) und Marco Jünke (Schlagzeug).

Hatte ich oben noch von Longplayer gesprochen, so bezog sich dies darauf, dass die Band jetzt ein ganzes Album erstellt hat. Mit einer Spielzeit von 36 Minuten ist es allerdings doch recht kurz geraten.

Der Pressetext verrät, das die Band ordentlich die Gitarren braten lässt und wenn man die CD eingeworfen hat und das anderthalbminütige Intro, in dem Straßengeräusche eine düstere Großstadtatmosphäre (mit Sirenengeheul growlartigem Gesang im Hintergrund) vermitteln, verklungen ist, legen sich die fünf Jungs mächtig ins Zeug.

Der erste Song nach dem Intro ist gleich der Titeltrack. Sofort lassen sie die Gitarren los und marschieren mit ihrem Metal sehr melodiös nach vorn. Die jahrelange Arbeit als Coverband mit Versionen alter Metal-Heroen in den Anfangstagen der Band macht sich heute bezahlt, denn die Jungs wissen Harmonien mit harten Riffs und Stakkato-Schlagwerk so zu kombinieren, das (trotz der eingeworfenen fast growlartigen Strophen) doch noch ein sehr ansprechendes Oeuvre entsteht (auch für die nicht so geübten Metalohren).

Fette Riffs und Schlagzeugrhythmen unterlegen den zweiten Song „The Beast In Me“. Hier ist headbangen angesagt. Beim Hören kann man kaum die Beine still halten. Sehr schön beschreibt es hier der Pressetext „Klassischer und moderner Metal, Hardrock und auch Hardcore-Elemente prägen den melodischen und gleichzeitig brachialen Sound der Band. Eine Mischung, die vor allem live JEDEN mitreißt“ Letzteres kann ich mir schon beim Hören dieser Scheibe sehr gut vorstellen.

Out Of Damage schaffen es auch neben den brachialen Soundattacken immer wieder melodiöse und ruhigere Passagen in ihre Stücke einzubauen. Höchst spannend beginnt zunächst „Every Fucking Sunday“ mit zwar druckvollem Spiel aber doch recht zurückgenommen. Man könnte fast meinen, dass das Intro dieses Stückes in eine Ballade leitet, doch dann schießen die Schlagzeugschläge wie Maschinengewehreinschläge rechts und links neben dem Hörer ein und dieser druckvolle, brachiale Klang hat wieder die Oberhand.

„No Time „ startet mit recht dreckig, rausgerotzten Riffs, die den Song auch über weite Strecken bestimmen, „Passion’s Lost“, nicht minder druckvoll zeigt zunächst sehr saubere Gitarrenmotive, die sich mit den heftigen Riffs von „No Time“ abwechseln. In diesem Song scheint sich Andreas die Seele aus dem Laib zu schreien.

Die Akustikgitarre, die den Song „We Run Together“ eröffnet, ist nach dieser Soundwand erst einmal eine Wohltat, doch diese Stimmung hält nur ganze 45 Sekunden, dann braten sie dem Hörer wieder eine ordentliche Breitseite über. Unterschiedliche Stile blitzen in „The Dark Knight“ auf, bei denen mir vor allem die etwas Hardrockmäßigen - nicht ganz so schnellen Passagen gefallen. Das Stück „Why Are You Fucking Dead?“ beschließt dann das Album so druckvoll und wieder mit einem rausgerotztem Gesang.

Out Of Damage haben mit ihrem Studioalbum „No Superheroes In Town“ eine kraftvolle Scheibe auf den Markt geschmissen, die Metal, Hardrock und Hardcore miteinander verbindet. Die Songs gehen alle ab wie „Schmitz Katze“, so dass man kaum zum durchschnaufen kommt. Die Produktion ist sehr professionell und man hört, dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen und Spaß an der Musik haben. Wer also auf Metal steht, der sollte sich diese deutsche Band merken.

Eine Hör- bzw. Sehprobe (ein Video haben die Jungs eingestellt) bekommt man über die Internetseite der Band www.facebook.com/outofdamage.

Stephan Schelle, März 2012

   

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