Orden Ogan - Vale

Orden Ogan - Vale
YONAH-Records (2008)
(13 Stücke, 62:13 Minuten Spielzeit)

Dass das Sauerland nicht nur für seine Wanderwege und Naturlandschaften bekannt ist, sondern auch hervorragende Rockmusik hervorbringen kann, das beweisen Orden Ogan mit ihrem neuen Album „Vale“ auf’s trefflichste. Nach ihrem 2004’er Album „Testimonium a.d.“ hat es fast vier Jahre gedauert, bis Orden Ogan ihren Nachfolger „Vale“ im Februar 2008 auf dem neuen Label YONAH-Records veröffentlichten. Nun melden sich die Melodic-Metaller mit „Vale“ zurück, um die Nachfolge von Bands wie Blind Guardian, Halloween und Gamma Ray anzutreten.


Der Opener „Graves Bay“ mit einer Spielzeit von etwas über einer Minute stellt ein Intro dar, das sehr ruhig mit Akustikgitarre, Violine und Satzgesang eine angenehme, fast Folkrockartige Stimmung verbreitet. Doch das ist nur ein Irrspiel, denn beim folgenden „To New Shores Of Sadness“, das mit einer Keyboardlinie beginnt, scheinen einem nach diesem sanften Beginn die Ohren aufzugehen, so kristallklar fliegt einem der Sound um die Ohren. Bei diesem Song lassen es die fünf Jungs um Sänger und Gitarrist Sebastian Levermann ordentlich krachen, was sich in harten Riffs und stakkatoartigen Schlagzeugkaskaden ausdrückt. Doch auch eine eingängige Melodie  findet sich in dem sehr opulenten, epischen Song wieder.

Mit „Winds Of Vale“, „Farewell“, „The Lords Of The Flies“ (letzteres beginnt fast wie ein epischer Soundtrack) und „What I’m Recalling“ haben sie gleich mehrere Titel auf dem Album, die so eingängig sind, dass sie es trotz ihres kraftvollen Metals glatt in die Charts schaffen könnten. Die Melodien setzen sich während der Songs sofort im Hirn fest und laden zum Headbangen ein. „Farewell“ hat darüber hinaus einen balladesken Melodic-Rock-Einschlag, der dem Song sehr gut zu Gesicht steht.

Mit „… And If You Do Right“ und dem abschließenden “The Candle Lights” befinden sich noch zwei hinreißende Balladen auf der CD, bei denen man wieder zur Ruhe kommen kann. In beiden Stücken kommt Sebastians Leadgesang besonders gut zur Geltung.

Die restlichen Songs verbinden harte Metalpassagen mit tollen Melodien und sehr gut passenden Keyboardeinlagen. Neben dem Satzgesang, der sehr ansprechend ist und perfekt intoniert wird, sind auch herrliche Soli in die Stücke eingebunden.

Mit „Vale“ haben Orden Ogan ein tolles Album im Bereich Melodic-Metal hingelegt, das auch Musikfreunde außerhalb des Metalbereiches ansprechen wird, da die Jungs trotz einiger Härten doch Melodien und kompositorische Elemente sowie ausgewogene Instrumentierung nicht vernachlässigt haben. Mit diesem Werk sollten sie sich endgültig in der Szene und darüber hinaus einen Namen machen, denn sie brauchen sich wahrlich nicht vor großen Namen verstecken. Mich, der eigentlich nicht so im Metalbereich zu Hause ist, hat „Vale“ voll überzeugt, so dass ich diese Scheibe vorbehaltlos empfehlen kann.

Stephan Schelle, August 2008

   

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