Orange From Venus – Homegrown In
Garageland Die Band mit dem ungewöhnlichen Namen Orange From Venus stammt aus Nürnberg und existiert bereits seit 1989. Die Gruppe, die sich im Lauf der Zeit vom verspielten Psychedelicrock zu einer kompakten, groovigen, authentischen Rockband entwickelt hat und derzeit aus den Musikern Gerhard Rost (Gesang, Gitarren), Steffen Witter (Bass) und Manfred Lober (Schlagzeug) besteht (auf den Bandbildern und der CD ist noch Brigitte Höh abgebildet, die bei den Liveshows für die Lightshow im Pearl-Paisley-Format zuständig ist), veröffentlichte 2010 ihr neuestes Werk mit dem Titel „Homegrown In Garageland“. |
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„Dealer“ hat einen fetten Hardrocksound, der in Zeitlupentempo aus den Boxen kommt. Die drei Instrumente stehen hier im Einklang und gleichberechtigt nebeneinander. Das Stück ist eine hypnotische Variation aus Glamrock, bluesigem Hardrock und Psychedlic. Und im Mittelteil wechseln Struktur und Stimmung kurz zu einem instrumentalen Wettstreit. Mit „Enter Space“ schickt uns die Band ins All. Einem Raketenstart gleich (wenn auch soundtechnisch etwas dünn gemacht) heben wir zu Beginn ab, um dann im Stile der ersten Songs durch den Weltraum zu düsen. Allerdings ist der Sound hier doch recht erdverbunden und nicht abgehoben oder spacig. Eine sehr schöne Akustikballade (hier ist der Klang auch hervorragend – so transparent und klar) folgt mit „Feel“. Ein sehr schönes Stück, bei dem man sich um Jahrzehnte zurückversetzt fühlt. „Kangeroos Skateboard Race“ klingt wie eine Livaufnahme (allerdings gekünstelt), da man hier einige Samples von Menschenmengen eingebaut hat. Ein recht treibendes Instrumental, das Spaß macht. Das Stück bietet einigen Spielraum für Liveinterpretationen und Soli der einzelnen Musiker, die sich hier schon recht schön andeuten. Auch die restlichen Stücke halten den Standard, wobei noch einmal „I’m A Rainbow“ hervorsticht. „Homegrown In Garageland“ ist ein solides Album, dem aber ein besseres Mastering gut getan hätte. Mir fehlt hier die durchgehende Transparenz und Dynamik in den Stücken. Wer aber auf retromäßigem und einem etwas raueren und ungeschliffenen Sound steht, der bekommt hier die richtige Dosis verpasst. Stephan Schelle, Februar 2011 |
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