Onmens - Witruimte
Sideburn Records / Rough Trade (2016)

(11 Stücke, 37:28 Minuten Spielzeit)

Onmens ist das flämische Wort für „Unmensch“. Diese Bezeichnung hat sich ein aus Belgien stammendes Duo, bestehend aus Sänger Sigfried Burroughs und Gitarrist Kasper Van Esbroeck, als Bandnamen ausgesucht. Am 08.04.2016 erscheint ihr aktuelles Werk „Witruimte“. Die Musik dieser belgischen Noise-Rockband liegt nach eigenen Angaben irgendwo in der Schnittmenge von Anne Clark, The Prodigy, EBM, Sonic Youth, Aphex Twins, Einstürzende Neubauten, Atari Teenage Riot, Alec Empire und Clawfinger.


Und so ist auch schon im Pressetext zu lesen, dass die Musik von Onmens, eine Mischung aus harter Elektro-Power, Noise, Rock und herzzerreißenden Gitarrensequenzen, dem Hörer einiges abverlangt. Wohlklang und Strophe-Refrain-Strophe-Muster sind in ihrer Musik weniger zu finden.

Zehn Stücke mit Laufzeiten zwischen 2:17 und 4:34 Minuten Spielzeit sowie das 45sekündige „Voice Of God“, das eine Kollage aus Sprache und Soundeffekten darstellt, sind auf der CD zu finden.

Mit schrägen elektronischen Klängen geht es im Opener „Unit 11“ los. Geschrieene Texte die einem durchs Fleisch schneiden und sägende elektronische Klänge zu pumpenden Beats, so heftig beginnen Onmens ihr Album. Irgendwo klingt das wie die Schnittmenge aus The Prodigy und den Einstürzenden Neubauten.

Der zweite Track „Inner Bitch“ beginnt zunächst etwas harmonischer, doch sobald der Gesang startet und die elektronischen Instrumente anfangen zu flirren, geht die Post ab. Noise, Punk, Metal, Electro und Industrial gehen hier eine Liaison ein. Das ist ungewöhnlich, teilweise bedrohlich und doch sind die Strukturen klar zu erkennen.

Jeder Song hat neue Sounds und Rhythmen zu bieten. Immer aber bewegen sich Onmens auf neuem Terrain. Sehr technologisch klingen alle Songs, wie aus ferner Zukunft. Dabei wirken sie durchweg düster.

In der Tat ist „Witruimte“ von der belgischen Band Onmens harter Stoff. Freunde von Noiserock und harten elektronischen Sounds kommen hier auf ihre Kosten, alle anderen sollten vorher in das Album hineinhören.

Stephan Schelle, März 2016

   

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