Ole Lukkoye -
Dyatly Ole Lukkoye ist eine Rockband aus dem russischen St. Petersburg. Bereits im Jahr 1989 von Boris Bardasch und Andrei Lawrinenko gegründet, veröffentlichen sie seit 1993 ihre Musik und haben sich durch ihre Alben sowie ihre Liveauftritte (u. a. auch beim Burg Herzberg Festival) bereits eine Fangemeinde erspielt. Jetzt haben sie bei dem US-amerikanischen Label Trail Records eine neue Heimat gefunden und veröffentlichen im Mai dort ihr neuestes Album „Dyatly“. |
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Die
Band besteht derzeit aus Ness Yanushkovskaya (Gesangsimprovisationen),
Boris Bardash (Gesang, Keyboards, Gitarrenprogrammierung, Gluckophone),
Frol (Bass, Keyboards), Yuri Lukyanchik (Perkussion, Djembe, Darabouka,
Drumkit), Alexander Vahivski (Jambi, Ngoa, Dav) und Tatyana Kalmykova
(Gesang). Mit
Wolfsgeheul starten Ole Lukkoye in den ersten Track „Kommuna Ra“, der
mit seinen 14 Minuten Spielzeit für mich zu den Highlights des Albums gehört.
Atmosphärische Gitarrenläufe und perkussive Rhythmen, die von einem
weiblichen asiatisch/arabisch wirkenden Gesang begleitet werden, bestimmen
das Bild. Sofort legt sich ein hypnotischer Schleier über den Hörer.
Hier kommt schon deutlich die Kombination aus Ozric Tentacles und Afro
Celt Sound System zum Tragen. Die Band spinnt den Titel immer weiter und
spielt sich förmlich in Ekstase. Der Track endet dann zum Ende recht
elektronisch. Dem
folgt das mehr als 17minütige Titelstück. Wieder kommen atmosphärische
Sounds zu Beginn auf. Dieses mal aus dem Synthie. Dann mischen sich erneut
ethnische Rhythmen hinzu und die weibliche Stimme singt wie schon im
ersten Track. Über weite Strecken ist dieser Track recht perkussiv
gehalten. Allerdings machen sich bei mir jetzt schon ein paar Ermüdungserscheinungen
bemerkbar, denn während der Sound wieder eine gewisse hypnotische
Ausstrahlung aufweist, zeigt sich der Gesang, bei dem jetzt auch männlicher
Gesangsimprovisationen zu hören sind, schon recht eintönig. Im
nächsten Stück „Bela Dama“ holen mich Ole Lukkoye mit einem Enigma
artigen Rhythmus und Ozric Tentacle-Flair wieder aus der Lethargie heraus.
Bei diesem Song zeigt die Formkurve der Band wieder deutlich nach oben,
auch wenn mich der eintönige Gesang ein ums andere Mal wieder etwas
nervt. Eine Spur experimentell wird es dann im Song „Just Wind“, ohne
das Flair der vorangegangenen Titel zu vernachlässigen. Das mit knapp
vier Minuten kürzeste Stück „Veni, Vidi, Vici“ beschließt dann sehr
atmosphärisch das Album. „Dyatly“
von der russischen Band Ole Lukkoye hinterlässt bei mir gemischte Gefühle.
War der Opener noch richtig stark, so machen sich nach längerem Hören
des Albums bei mir Ermüdungserscheinungen breit. Freunde von Orzric
Tentacles und Afro Celt Sound System sollten das Album aber auf jeden Fall
mal antesten. Stephan Schelle, Juni 2015 |
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