Of The I – Balance Instars
Eigenproduktion / Just For Kicks Music (2009)
(10 Stücke, 59:27 Minuten Spielzeit)

„Balance Instars“ ist das Debütalbum, des aus London stammenden, international besetzten Quintetts Of The I. Die Band bestehend aus dem US-Amerikaner Jordan Davis (Gesang, Piano), dem Schweden Sebastian Danielsson (Gitarre), dem Inder Roman Pawar (Gitarre), dem Franzosen Nico Lowell (Bass) und dem Schweden Alexander Boethius (Schlagzeug) formierte sich bereits im Jahr 2005 und veröffentlichte erste Demos über das Internet.

Im Jahr 2007 gingen die fünf ins Studio um die Songs für ihr offizielles Debütalbum einzuspielen. Über Just For Kicks Music ist es seit Mitte 2009 auch überall in Europa erhältlich. Der Pressetext verlautet, dass die Musik von Of The I für Fans von Bands wie Nine Inch Nails, Tool, Radiohead, The Mars Volta, Placerbo oder Muse geeignet ist. Und tatsächlich bewegen sich die fünf jungen Musiker im Nu-Prog.

Mit „Entrance“, das eine kurze Overtuere darstellt, beginnt das Album recht ambient (man hat das Gefühl, als ob der Keyboarder sein Instrument erst noch justiert), aber sagt noch nichts über die Musik von Of The I aus. Da kommt das folgende „Cold“ schon ganz anders rüber. Treibende Drums und herrliche Gitarren geben fortan den Ton an. Sanfte Gitarrenmotive treffen auf vertrackt angelegte Saitenarbeit und akzentuiertes, ausdrucksstarkes Schlagzeugspiel. Der melodiöse Gesang liegt teils im Kontrast zu den vertrackten Instrumentalarbeiten.

„Single Units“ zeigt recht knifflige Gitarrenmotive, allerdings geht dieser Track nicht so ins Ohr wie „Cold“, stattdessen zieht der Härtegrad etwas an. Pianotupfer, die mit Echo versehen sind, eröffnen „Between Being & Ego“, das sehr atmosphärisch angelegt ist. Zunächst sind die Drums nur recht verhalten im Hintergrund zu hören, wechseln aber nach einiger Zeit in den Vordergrund, ohne dominant zu werden. Der Song entwickelt sich stetig, was durch eine erweiterte Instrumentierung sowie der Variation der Lautstärke erzeugt wird. Ein toller Song. Und auch die folgenden Songs können durch ihre Vielseitigkeit überzeugen.

Mit „Balance Instars“ ist Of The I ein beeindruckendes Debütalbum in der Schnittmenge aus Progressive- und Alternative-Rock gelungen, das durch seine Vielseitigkeit überzeugt. Mit ungewöhnlichen Rhythmusfiguren bleibt das Werk immer spannend. Of The I sind eine viel versprechende Band, was sie mit ihrem Debütalbum eindrucksvoll beweisen. Man darf auf die weiteren Veröffentlichungen gespannt sein.

Stephan Schelle, Dezember 2009