Odd Logic – Legends Of Monta Part II
 

Odd Logic – Legends Of Monta Part II
AM Music / Just For Kicks Music (2009)
(13 Stücke, 73:34 Minuten Spielzeit)

Da hatte ich gerade den Großteil der CDs rezensiert, die noch im Büro lagen, da flattern mir auch schon wieder die nächsten drei ins Haus, darunter „Legends Of Monta Part II“ von Odd Logic. Im mageren Pressetext, den ich zunächst zur Hand nehme, steht nur dass es sich um „independent Progressive Metal at ist best“ handeln und die Musik Einflüsse von u. a. Fates Warning, Queensryche, Kings X, Dream Theater, Symphony X, Enchant, Rush, Yes und vielen weiteren haben soll. Es handelt sich bei dem Album um das zweite Werk in der Reihe des „Legends On Monta“-Zyklus. Die CD ist in Act III und IV unterteilt und enthält die „Scenes“ 25 bis 37. Ein Hindernis für mich ist, das ich Teil eins nicht kenne. Also schaue ich mal ins vierseitige Booklet.


Das Cover ziert ein ScienceFiction/Fantasy-Bild, das Booklet ist aber recht mager und gibt kaum Info’s zum Projekt. Es ist lediglich zu erfahren, das ein gewisser Sean Thompson die Musik komponiert und alle Instrumente gespielt hat und das neben ihm weitere acht Sänger (männlich und weiblich) die Stimmen von zwölf unterschiedlichen Charakteren übernommen haben. Nunja, das klingt noch nicht ganz so spannend, denke ich mir und leg die Scheibe mal Probehalber in den Player. Was dann aber auf mich zurollt, haut mich förmlich um, denn das Album ist von einer Klasse, die ich nun wirklich nicht erwartet hätte. Schon während des ersten Hördurchgangs überlege ich mir, wie ich an Teil eins herankommen kann. Wenn das kein Kompliment für die Scheibe ist, dann weiß ich es auch nicht.

Es ist kaum zu glauben, dass ein Mann diese ganzen Instrumente allein eingespielt haben soll. Die Musik auf dem Album klingt unglaublich kompakt und äußerst strukturiert, dabei aber auch sehr Detailverliebt. Es macht den Eindruck, als habe hier eine Band im Studio gestanden und daher kann ich immer noch nicht glauben, dass dies das Werk eines einzelnen (vom Gesang mal abgesehen) sein soll. Klangtechnisch lässt die Produktion auch keine Wünsche übrige, denn die Instrumente sind sehr gut aufeinander abgestimmt und kommen transparent rüber. Einige Gesangsparts kommen so klar aus den Boxen, wie ich es sonst nur von Dennis de Young (Styx) kenne.

Wir haben es bei diesem Album mit dem Nachfolger des in 2006 erschienenen Albums „Legend Of Monta Part I“ zu tun. Die Lyrics sowie die Geschichte sind von Sean und Larry Thompson geschrieben worden, die auf einem Roman basieren, der derzeit noch in Arbeit ist, wie zu lesen ist. Das Ganze ist in einem höchst professionellen Gewand in Form einer Progessive / Metal-Rockoper verpackt die unglaublich mitreißend ist. Musikalisch sind die oben angegebenen Einflüsse tatsächlich nicht von der Hand zu weisen.

Als Hörer werde ich sofort in die Geschichte hineingezogen (auch wenn mein englisch miserabel ist und ich den Text nicht verfolgen kann und die Texte im Booklet fehlen). Die Faszination der Geschichte geht vor allem von den unterschiedlichen Stimmen, die mal singen und dann wieder gesprochenen Text bieten sowie einigen unterstützenden Geräusche aus und verleihen dem Album eine hohe Dichte. Odd Logic braucht sich mit dieser Produktion nicht hinter großen Namen wie Dream Theater, Queensryche, Symphony X oder anderen oben genannten Acts zu verstecken, ganz im Gegenteil. Das Album wird den obigen Bands das Fürchten lehren, da bin ich mir sicher.

„Legends Of Monta Part II“ ist ein tolles, mitreißendes Prog-Metal-Album im opulenten Rockopern-Stil, dass harte Passagen genauso aufzuweisen hat wie hinreißende Melodien und symphonische Momente. Das Album war für mich „Liebe auf den ersten Ton“. Dieses Projekt sollte man unbedingt unterstützen und stellt für mich einen absoluten Genre-Tipp dar. Es wird ab 18.09.2009 in Europa über Just For Kicks Music erhältlich sein. Wer es jetzt immer noch nicht glaubt, den werden die Hörbeispiele auf www.myspace.com/oddlogicrock überzeugen, da bin ich mir sicher.

Stephan Schelle, September 2009

   

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