Obskuria – Burning Sea Of Green

Obskuria – Burning Sea Of Green
World In Sound (2010)
(9 Stücke, 45:48 Minuten Spielzeit)

Obskuria ist eine Band mit internationalem Lineup, denn aus den USA stammt der Gitarrist Tom Brehm und aus Peru kommen Gitarrist Miguel Angel Burga, Schlagzeuger Enrique de Vinatea und Bassist Carlos Vidal. Dazu kommen die in Deutschland wohnhaften Musiker Sandra Disterhöft (Orgel) sowie Sängerin Murielle Stadelmann und Sänger Matthias Schäuble, die sich die acht Songs des Albums brüder- bzw. schwesterlich teilen. Wer jetzt meint, ich könnte nicht zählen, dem sei gesagt, dass der Opener „A-Bun-Dance“ ein Instrumental ist.


„Burning Sea Of Green“ ist der zweite Longplayer nach dem 2007’er Debüt „Discovery Of Obskuria“, mit dem die internationale Band nahtlos im Stile des Spacerock an ihren Erstling anknüpft. Mit dem Instrumental geht es dann auch recht psychedelisch in das Album hinein, während der zweite Track „Somewhere“ Rockmusik der späten 60’er bzw. frühen 70’er verheißt. „Why?!“ geht gut ins Ohr und kann darüber hinaus durch tollen Retrosound und eingängige Soli überzeugen.

Hatten die Musiker auf ihrem Debüt bereits zwei Coverversionen im Gepäck, so haben sie mit „Black Magic“ einen Track adaptiert, der von der Thrash-Metal-Band Slayer stammt. Diesem Riffmonster verleihen Obskuria eine psychedelische Note, ohne den Druck aus dem Track zu nehmen. Und auch in dieser Form funktioniert das Stück.

Mit „Under The Gallows“ wird es dann wieder etwas ruhiger, denn sowohl Gitarre, als auch Schlagzeug fahren etwas herunter und werden filigraner gespielt. Dieser psychedelische Song erinnert mich in Nuancen an „Thunder And Lightning“ von Argent. Aber auch The Doors blicken ein ums andere Mal hinter dem Vorhang hervor. Ein sehr schöner Song, der sich stetig steigert. „Slow Stone“ wird dann seinem Namen gerecht, denn es wird ruhig und melodisch. Auch dieser Song transportiert das Flair der 60’er / 70’er Jahre ins Hier und Jetzt.

Es folgen das betörende „Memories Of Mysteria“ (vor allem durch Murielle’s Gesang), das mit sehr schönem Bassrhytrhmus und Gitarrenhooks versehene „Screaming Like A Whirlwind“, bei dem wieder Doors-Feeling aufkommt und der mit fast 13 Minuten lange Longtrack „Burning Sea Of Green“, bei dem sie alle psychedelsichen Register ziehen.

Mit „Burning Sea Of Green“ haben Obskuria einen würdigen Nachfolger ihres Debüs abgeliefert. Eine Scheibe, die den Spirit der 60’er und 70’er Jahre ins neue Jahrtausend transportiert, ohne dass er Patina ansetzt.

Stephan Schelle, Juni 2010

   

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