Obijan - Tomrommet
Apollon Records (2021)

(9 Stücke, 38:03 Minuten Spielzeit)

Obijan ist der Singer/Songwriter Jan Eivind Bertelsen aus Bergen, Norwegen. Er ist Gründungsmitglied und Schlagzeuger der äußerst beliebten Kult-Rockband Fjorden Baby. Im Pressetext ist zu lesen, dass er Bergensk-Pop, inspiriert von Retro- und modernem Synthwave, mit Referenzen an Cyndi Lauper, Dr. Alban, The Knife und Weekend, bietet. Das Album ist am 03.12.2021 bei Bandcamp erschienen. Weitere Infos habe ich dazu nicht gefunden.


Neun Stücke mit Laufzeiten von 2:38 bis 3:22 Minuten Spielzeit finden sich auf dem mit 28:30 Minuten recht kurzem Album.

Sehr poppig mit eingängiger Melodie und tollem Groove startet das Album mit dem 3:22minütigen „Automagi“. Das ist melodischer Synthwave-Pop mit Hitpotenzial. Allerdings muss man sich auf die in norwegisch gesungenen Texte einlassen. „Null Stress“ erinnert in seinen ersten Takten und Tönen an Harold Faltermeyer’s „Axel F“, entwickelt sich dann aber in einen eigenen Stil, in dem ab Einsatz des Gesangs ein mehr waviger Sound aufkommt und Passagen auftauchen, die leicht an Michael Jackson’s „Beat It“ denken lassen. Und auch ein im letzten Teil angestimmtes „Sing Halleluja“ lässt Erinnerungen an frühere Zeiten aufkommen.

In dem Song „Det kan gá fort“ unterstützt Jan Eivind Bertelsen ein gewisser Wanglade$h. In diesem dreiminütigen Song treffen wavige Sounds auf Hip Hop. Auch im nächsten Song „Ubesvarte anrop“ hat sich Jan Eivind Bertelsen Hilfe zur Seite gestellt. Hier sind es Action The Man & Julie. Das klingt wieder sehr popolastig mit Hip Hop-Einschlag. Die Keyboards klingen dabei wieder sehr Retro und gehen erneut in Richtung Faltermeyer & Co.

Das 3:21minütige „Mat“ bestreitet dann Jan Eivind Bertelsen wieder allein. Herrlich perlende Synthies und flächige Sounds bestimmen in den ersten Momenten das Bild. Dann kommen ein sanft pumpender Beat und Gitarrenlicks mit einem leichten Rocktouch hinzu. Sehr eingängig und gut gemacht. Es folgen weitere vom Synth bestimmte Popsongs.

Das norwegische Label Apollon Records, das sich vorwiegend Progressive Rock Acts herausbringt, zeigt sich mit der Veröffentlichung von Obijan „Tomrommet“ von einer sehr poppigen und Synthpop-Seite. Im Großen und Ganzen ist das ganz gut gemachter Synth-Pop zum Abtanzen.

Stephan Schelle, Dezember 2021

   

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