O‘Phrenic - The Mexican
Eignvertrieb (2014)

(13 Stücke, 58:27 Minuten Spielzeit)

Die Band O‘Phrenic stammt aus dem sauerländischen Iserlohn. Gegründet hat die Band der gebürtige Schotte Kevin Brandie (Gesang). Im Sommer 2014 erscheint mit „The Mexican“ das zweite Werk der Band, in der neben Brandie noch André Terp (Gitarren), Sebastian Haller (Keyboards), Tobias Fazio (Bass) und Sebastian Hertel (Schlagzeug) zum LineUp gehören. Als Gastmusiker wirken bei einigten Stücken noch Dennis Stangenberg (Bass) und Philip Lahrmann (Schlagzeug) mit.


Die Band beschreibt ihre Musik selbst wie folgt: „Harte Gitarrenriffs, warmer Orgelsound, treibende Rhythmen, gefühlvolle Soli sowie eine Stimme, die dem Ganzen Charakter verleiht und Emotionen transportiert - das sind O‘Phrenic, das ist Rock mit Seele. Eine Band mit eindeutigen Verweisen an die Ursprünge der Rockmusik. Klänge aus längst vergangenen Tagen mit dem nötigen Blick nach vorn, kombiniert mit einer gewaltigen Ladung Energie. Letztendlich ist es diese wilde, unbändige Spielfreude, die sich im druckvollen, mitreißenden Sound von O‘Phrenic niederschlägt.“

Das sind verheißungsvolle Worte, die mich neugierig auf das Endprodukt machen. Leider fehlt dem Album ein Booklet, so dass man mit nur einer Einlegekarte als Cover auskommen muss. Hier ist natürlich nur wenig Platz und so halten sich die Informationen in Grenzen. Mal hören, was die Musik hergibt.

Das Titelstück eröffnet die CD mit kraftvollen Riffs und einem druckvollen Schlagzeug, das für meinen Geschmack ein wenig zu sehr im Hintergrund agiert. Die Mundharmonika lässt gleich mal ein amerikanisches Feeling aufkommen. Sehr gut gefällt mir auch das Gitarrensolo im zweiten Abschnitt. Das ist schon mal handgemachter Rock, der zu überzeugen weiß.

Atmosphärischer geht es dann zunächst im zweiten Stück „Planet Camper“ zu. Vor allem Kevin‘s Gesang, die sägenden Gitarren und der retromäßige Orgelsound machen dieses Stück aus. Mit einem schönen Basslauf, einem trockenen Schlagzeug und hell klingenden Keyboards, die an die 80‘er Jahre (Wave, Punk) erinnern, beginnt „Rollercoaster“. Das Stück legt sich auch sofort ins Ohr.

Bei den ersten orgelartigen Keyboardklängen von „Midnight Sun“ kommen mir Deep Purple in den Sinn, doch schnell lichtet sich dieses Bild und wandelt sich in eine andere Richtung. Sanfter Hardrock, Blues, Pop und weitere Elemente bilden hier einen gelungen Mix. Symphonische Keyboardklänge leiten in das nächste Stück „Crazy World (Mudlumps)“ ein, der sich durch die Gitarren in einen Song verwandelt, der mich an atmosphärischen Hardrock mit ethnischen Elementen erinnert. Die Gitarre spielt André dabei an einigen Stellen ansatzweise wie Ritchie Blackmore, während die Keyboards streckenweise wieder nach 80‘er Jahre-Rock klingen. „Black Jack“ ist ein temporeicher Hardrocker mit Punkanteilen, der es gerade Mal auf anderthalb Minuten Spielzeit bringt. Der Rest des Albums hält den Standard der vorangegangenen Stücke bei.

„The Mexican“ ist eine wirklich gute CD, die allerdings noch ein besseres Mastering vertragen hätte. Die Songs wirken teilweise etwas Stumpf im Klang, das schmälert den guten Gesamteindruck dann aber nur ein kleines bisschen. Insgesamt ist O‘Phrenic ein gutes Album gelungen.

Stephan Schelle, Juli 2014

   

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