O’Phrenic –
O‘Phrenic Die aus dem sauerländischen Iserlohn stammende Band O’Phrenic veröffentlicht drei Jahre nach ihrem letzten Album „The Mexican“ (2014) ihren dritten, selbstbetitelten Longplayer. Der lange Zeitraum wurde 2016 durch die Single „Take You Out“, dessen Titel sich auch auf dem neuen Album befindet, verkürzt. Dass das neueste Werk schlicht den Namen der Band trägt könnte daran liegen, dass Bandgründer Kevin Brandie nicht mehr in der Band ist. |
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Trotz
der Besetzungswechsel stehen O’Phrenic noch immer für erdigen,
kraftvollen Rock. Das beweisen sie gleich beim eröffnenden „Rock Your
Town“ mit seinem stampfenden Beat. Allerdings wird hier der Unterschied
zu früheren Produktionen deutlich, denn Felix’ Stimme ist wesentlich
klarer und nicht so rau wie es die von Bandgründer war, dem Schotten
Kevin Brandie. Dieser erste Song geht schon mal gut ins Ohr und zeigt dass
die Jungs doch nur rocken wollen. Einen leicht Bluesrockartigen Einschlag
bekommt der Song auch noch durch ein schönes Gitarrensolo. Ein
fetter Bass zum ruhigen Schlagzeug, so beginnt dann „Mr. O.“ bei dem
O’Phrenic mit viel 70’er-Flair agieren. Ein atmosphärischer
Midtemposong, der so manche Erinnerungen an die 70’er aufkommen lässt.
Dann lassen die Vier nach gut anderthalb Minuten die Zügel los und
verpassen dem Song in einigen Momenten gar Black Sabbath-Drive. Hardrock
der melodischen und intensiven Art bekommt man dann mit „Take You Out“
geboten, einem klasse Song, der schon vorab als Single erscheinen ist. „Devil
Woman“ ist dann einer der wenigen Songs, in denen die Band Orgelsounds
eingebunden hat. Dieses eröffnende Orgelintro lässt erneut 70’er
Jahre-Flair raus. Dann kommen aber gar an AC/DC erinnernde Sounds und
Rhythmen auf. Auch Felix Stimme passt sich diesem Stil sehr gut an. Ein
klasse Rocksong, der wie geschaffen für die Livepräsentation ist. Wenn
dann in „Remember“ die Akustikgitarren am Anfang erklingen meint man
zunächst in einem Eagles-Song zu sein, die Nähe ist in der Tat nicht
ganz von der Hand zu weisen und doch klingt das Stück völlig anders.
Damit haben sie einen sehr atmosphärischen Song im Programm, der einen
Ruhepol in dem rockigen Umfeld darstellt. Ebenso atmosphärisch zeigt sich
auch das folgende „Frozen Flame“, das hier aber einige härtere
Zwischenparts bereithält und zum Ende hin an Kraft gewinnt, da sich die
Band in Richtung Metal bewegt. Leicht psychedelische Heavy Metal-Sounds,
die wieder an Black Sabbath erinnern, kommen dann in „Disease“ auf.
Felix’ Gesang (oder ist hier eine weiterer Sänger zu hören – im
Cover ist kein Hinweis darauf) liegt hier aber näher an Geddy Lee von
Rush als an Ozzy Osbourne. Mit dem wunderbaren, sanften „Trees“,
dessen Melodie sich in die Gehörgänge schiebt, endet dann das Album. Das
selbstbetitelte Album von O’Phrenic zeigt eine gereifte Band, die
geschickt Elemente des 70’er-Jahre-Rock mit ihrem eigenen Stil der
irgendwo in der Schnittmenge von Hardrock und Heavy Metal liegt,
miteinander verbindet. Ein Album, bei dem man Appetit auf eine
Liveperformance bekommt. Stephan Schelle, November 2017 |
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