Nola - Stranded
Luminol Records (2023)

(9 Stücke, 39:23 Minuten Spielzeit)

Nola nennt sich ein post-progressives Quartett aus Hamburg. Anfang 2023 veröffentlicht Luminol Records ihr Debütalbum „Stranded“. Nola, das sind Ron Brunke (Gesang), Nicolas Berg (Gitarren), Christof Stich (Bass) und Beni Oster (Schlagzeug).


Neun dynamische Tracks der Band, die 2020 von drei ehemaligen Mitgliedern der Death-Metal-Band Buried In Black gegründet wurde. Gestartet als neues musikalisches Experiment haben NOLA schnell ihren ganz eigenen Stil namens Post-Progressive entwickelt - eine Mischung aus Alternative, Post-Rock, Djent, Progressive-Metal und allem, was darüber hinausgeht.

NOLA bietet eine einzigartige Mischung aus verschiedenen Genres: epische Songs, Djent-Riffs, jazzige Soli, drohende Klimawechsel, melodische Breakdowns und atmosphärische Synthies, Taktwechsel. In wenigen Worten, eine Reise weit über die Grenzen der Genres mit Post-Progressive.

Schon gleich die ersten Klänge des Opneners „Scythe“ kombinieren kraftvolle Gitarrenlicks mit druckvollem Schlagwerk. Sobald dann der Gesang einsetzt, wird es melodisch. Das Ganze besitzt aber großes Prog-Metal-Flair. Dabei wechselt die Band immer wieder zwischen eingängigen Melodien und einigen Breaks. Im Mittelteil kommt dann gar eine sanfte, vom Keyboard getragene Passage auf. Dieses, von Breaks bestimmte Stück, muss man erst einmal auf sich wirken lassen und mehrere Hördurchgänge absolvieren, um es ganz zu erfassen.

Ein fettes Rhythmusbrett hauen sie dann auch im folgenden „Under The Sun“ raus. Das sind richtig fette Gitarrenlicks, die als Grundlage für den Gesangspart dienen. Auch hier streuen sie eine sanfte Passage ein, die dem Ohr eine recht kurze Ruhephase gönnt. Sehr melodisch und atmosphärisch präsentiert sich dann das 4:28minütige „The Great Descent“. Da kommt der sanfte, mehrstimmige Gesangspart dann auch bestens zur Geltung. Im Refrain wird es dann aber wieder sehr druckvoll mit einer Wall Of Sounds. Aber gerade in den atmosphärischen Parts zeigt sich meiner Meinung nach die Stärke der Band.

Das folgende 3:49minütige „Oceana“ ist ebenfalls über weite Strecken recht atmosphärisch angelegt und bietet nur im Refrain wieder härtere Töne. Diese Kombination aus sanften und sehr heftigen Passagen macht aber auch den Reiz der Musik aus. Elektronische Klänge leiten dann in das 4:37minütige Stück „Where The Fountain Flows“ ein, in dem die Band wesentlich proggiger und atmosphärischer als bei den vorangegangenen Stücken agiert. Ein klasse Song, der zum Ende hin in einem eruptiven Part ausklingt.

Die deutsche Band Nola verbindet auf ihrem Debütalbum „Stranded“ Alternative, Post-Rock, Djent und Progressive-Metal. Das ist zunächst nicht ganz leicht zu konsumieren und braucht - auch aufgrund der Wall Of Sounds, die immer wieder hochgezogen werden - mehrere Hördurchgänge. Dann aber erschließt sich die musikalische Welt von Nola.

Stephan Schelle, März 2023

   

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