Nitewalk – Darker Shades Of Gray

Nitewalk – Darker Shades Of Gray
Youngblood Music Production (2011)
(13 Stücke, 55:43 Minuten Spielzeit)

Nitewalk nennt sich ein neues Quartett aus deutschen Landen. Die vier aus dem Umfeld von Goslar sind keine Neulinge, können sie doch schon auf langjährige Banderfahrungen zurückblicken. „Darker Shades Of Gray“ ist allerdings das Debüt dieses Vierers. Die Arrangements auf dem Album streifen Stile aus Rock, Blues, Metal, Jazz bis hin zur Klassik. Durch die Vielseitigkeit der Ideen entstand mit „Darker Shades Of Gray“ eine Landschaft des „Noncept-Prog“, wie sie selbst sagen.


Nitewalks Album „Darker Shades Of Gray“ ist ein Schmelztiegel. Grob ins progressive einzuordnen, ist es erstaunlich vielseitig. Die spezielle Arbeitsweise am Album ermöglichte den Ausdruck spontaner Ideen und den eigenständigen, ganz persönlichen Einfluss aller beteiligten Musiker, die in unterschiedlichen Genres beheimatet sind. Hinter der scheinbaren Konzeptlosigkeit erwartet den Hörer daher eine überraschende Landschaft des „Noncept-Prog“.

Hinter Nitewalk stehen erfahrene Musiker aus ganz Deutschland. Produzent Christian Jungbluth (Gitarren) wollte nach zahlreichen Banderfahrungen „mal alles anders machen“. Dazu brachte er Freunde und professionelle Musiker im Studio zusammen. Gemeinsam mit Michael Ehré (Schlagzeug), Kai Kleinewig (Bass) und Daniel Fischer (Gesang) begann im April 2009 die Arbeit am ersten Album. Christian und Kai schrieben dazu zunächst Arrangements und Grundideen für die Songs. Michael Ehré entwickelte das Drumming und Daniel Fischer final die Vocals. Sowohl bei den Drumspuren, als auch bei den Vocals gab es keine Vorgaben – sondern einen „free run for everything“. Marek Arnold (Toxic Smile, Seven Steps To The Green Door) steuerte für diverse Songs Keyboards bei und schrieb die Piano Ballade „Gray Angels“.

13 Songs haben die Vier auf dem Debütalbum, das am 27.11.2011 erschienen wird, zusammengestellt. Die CD wird im JewelCase mit einem achtseitigen Booklet ausgeliefert, das alle Songtexte in Textform bereithält. Dem wurden dann im Booklet sowie als Covermotiv Fantasybilder spendiert.

Ich würde die CD in den Bereich des Progmetal einordnen, da die Jungs stellenweise ganz schön hart zur Sache gehen. Zunächst eröffnen aber recht schöne Keyboards (erinnern ein wenig an Manfred Mann) den Opener „Treasure Land“, der recht rockig aus den Boxen quillt und hier schon einige fette Gitarrenriffs aufzuweisen hat. Hier tritt eine Mischung aus Prog, Hardrock und Metal zu Tage.

Das folgende „Gush Of Life“ eröffnet mit ebenfalls kräftigen Metalriffs. Der Song hat Power und doch auch einige ruhige, harmonische Momente. Ganz anders zeigt sich zunächst „Red Blades“. Hier kommen zunächst funkig und jazzig klingende Sounds auf, die dann aber von mächtigen Riffs abgelöst werden. Kai spielt bei diesem Song seinen Bass wie Sebastian Harnack von der Hamburger Band Sylvan. Sehr gut gefällt mir sein Bassspiel auch im Song „Fire“.

Mit Ausnahme von „Foolin’“, „The End“ und der herrlichen Pianoballade „Gray Angels“, bei der Sänger Daniel über eine lange Strecke nur vom Piano begleitet wird, sind die restlichen Stücke alle recht hart und druckvoll.

„Darker Shades Of Gray“ ist eine ansprechende und solide Progmetal-Scheibe, die aber nicht aus der Masse der Veröffentlichungen heraussticht. Freunde dieses Genres sollten die Scheibe trotzdem mal antesten.

Stephan Schelle, Oktober 2011

   

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