Nick Hellfort – The Mask Within

Nick Hellfort – The Mask Within
Sonic Revolution / Bob Media (2013)
(11 Stücke, 58:48 Minuten Spielzeit)

Eine eigene Welt mit einer unkonventionellen Mischung an Einflüssen wie Klassik, Jazz und Heavy Metal zu kreieren, war und ist die Vorgabe, die sich Tokyo Blade- und Domain-Sänger Nicolaj Ruhnow bei der Gründung 2007 seines Solo-Projektes Nick Hellfort machte. Die Freiheit zu besitzen alle Einflüsse zu verarbeiten, ohne stilistischen Restriktionen zu unterliegen, gipfelt in der einfachen aber markanten Aussage: „Fuck all the rules, as long as it’s feeling good, it can’t be bad!“ So verrät es der Pressetext zu der Veröffentlichung.


Etwas unheimlich blickt Nicolaj vom ansonsten recht schlicht gemachten Cover seines Debütalbums „The Mask Within“. Und diese Stimmung zieht er auch in den ersten Song „Temple Of Kings“, das er mit einem diabolischen Lachen beginnt. In diesem Song verknüpft er verschiedene Stilelemente, wobei der Heavy Metal eindeutig die Oberhand behält.

Während die ersten Tracks wie „The Messenger“ oder „Crusader“ (2007) im klassischen Heavy Metal-Gewand mit starken 70er Prog-Rock Einflüssen das Tageslicht erblickten, reifte der Stil von Nick Hellfort in den folgenden Jahren zu dem heran, was dieser heute vermittelt: Metal voller Intensität! Moderner Progressive-Metal mit klassischer Attitüde sowie Gesang und Songwriting auf höchstem Niveau. Aufgrund der Verpflichtung die Nicolaj einging, als er im Juli 2010 zum Sänger der NWOBHM-Legende Tokyo Blade avancierte, musste sein bis dato nahezu fertig gestelltes Debüt-Werk „The Mask Within“ weiter auf seine Veröffentlichung warten. Doch es war ein weiser Schritt wie sich heraus stellen sollte, denn die Erfahrungen die er mit seinen britischen Kollegen und Freunden von Tokyo Blade in den folgenden zwei Jahren auf den internationalen Bühnen gemacht hatte, sollten in seine Werke einfließen, so dass Nicolaj viele Tracks kurzerhand neu einsang.

Neun Stücke, die so neu eingespielt wurden, finden sich auf dem Album „The Mask Within“, das am 01.03.2013 erscheint. Daneben gibt es noch die beiden oben (im Pressetext) erwähnten Stücke aus 2007, die als Bonustracks auf die CD genommen wurden. Auch wenn es sich hier um Demos handeln soll, klingen die Stücke doch gut produziert und hätten auf keinen Fall in der Versenkung verschwinden dürfen.

„The Mask Within“ ist voll von druckvollen Metal-Nummern, die allesamt recht eingängige Melodien aufweisen. So eine Nummer, die gut ins Ohr geht ist beispielsweise das etwas ruhig angelegte „Stepwise & Silently“. „The Arrival“ ist ein 1:11minütiges Zwischenspiel, das sehr elektronisch klingt und den Weg für das darauf folgende „Perception“ bereitet. Diese beiden Tracks muss man als eine Einheit sehen. In dem Song geht es wieder mit herrlichen Metalriffs und druckvollem Schlagzeugspiel zur Sache. Mit Songs dieser Art bewegt sich Nick Hellfort im Fahrwasser des Progmetal. Es scheint gar eine Spur Uriah Heep-Feeling durch, was an Nicolajs Gesang bzw. der Melodieführung liegt. Allerdings ist der Song nicht wirklich mit der britischen Legende zu vergleichen. Es sind halt nur Nuancen die durchschimmern.

Sehr schön gestaltet sich auch das hochmelodische und sanfte „For All Time“, in dem Nicolaj zeigen kann, welch ausgeprägte und glasklare Stimme er besitzt. Und in das Instrumentalstück „Journey Throu A Cup Of Tea“ treten dann in der Tat jazzige Elemente in den Vordergrund, die bisher nur ansatzweise an der ein oder anderen Stelle zu hören waren. Ein sehr außergewöhnliches, aber auch faszinierendes Stück.

Das Warten hat sich in der Tat gelohnt, denn mit „The Mask Within“ legt Nicolaj Ruhnow alias Nick Hellfort ein starkes Debütalbum vor, das sich im Metal-Bereich tummelt.

Stephan Schelle, Februar 2013

   

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