Mostly Autumn - Passengers Im Jahr 2003 ist das Album Passengers der Folk-/Progressiv-Rockband Mostly Autumn erschienen. Nach dem Durchhören kann gesagt werden, dass, im Vergleich zu älteren Veröffentlichungen, der Folk zu Lasten des Pop/Rock etwas in den Hintergrund getreten ist. Was allerdings nicht immer positiv zu bewerten ist. Es geht los mit „Something In Between“. Bei diesem Stück beschleicht einen der Eindruck, dass auch mal ein Song geschaffen werden sollte, der spielbar für unser unsägliches Format-Radio-Vormittagsprogramm ist. So schnell, wie man ihn gehört hat, vergisst man ihn wieder. Eintöniger Rhythmus, gepaart mit Ideenlosigkeit bezüglich der Melodie ergibt ein unterdurchschnittliches, poppiges Etwas. |
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Die ersten beiden Stücke stammen übrigens aus der Feder von Josh, während die drei letztgenannten Tracks hauptsächlich Findlay (Jennings hat zu „Another Life“ die Music beigetragen) geschrieben hat. Angesichts dieser Tatsache ist man geneigt zu sagen: „Bryan, lass mal gut sein und nimm die Lieder von Heather“. Auf dem Rest der Platte zeigt er aber, dass er noch sehr gute Musik machen kann. „Simple Ways“ ist eine klassische Mostly Autumn-Mischung: Verhaltener Beginn mit ruhigen Gesang. Im weiteren Verlauf folgt eine Steigerung zum dramatischen Breitwand-Sound mit einem Gitarren-Solo als Höhepunkt. Die restlichen Tracks der CD sind im Stil von „Simple Ways“ gehalten, erreichen aber nicht dessen Klasse. Diese sind ganz gut, aber man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Komponisten selber nicht wussten, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Zu gewollte Strukturen, bei denen der Kleber fehlt, der die einzelnen Parts zusammenhält. Wenn von Mostly Autumn gesprochen wird, wird fast im gleichen Atemzug auch Bryan Josh erwähnt. Dass er ein Meister der elektrischen Gitarre ist, steht außer Frage. Er zeigt es auch auf diesem Album. Mostly Autumn besteht aber aus sieben Mitgliedern. Alle tragen zum guten Gelingen bei und verdienen deshalb der Erwähnung. Sei es Angela Goldthorpe, ohne deren Flöte einfach etwas fehlen würde (höre „Caught In A Fold“), sei es Liam Davison, der am hervorragenden Gitarrensound Anteil hat, oder Andy Smith, Bass, und Jonathan Blackmore, Schlagzeug, die für den rhythmischen Drive sorgen. Auch wenn das oben Gesagte bisweilen etwas nörgelig klingt, so finde ich doch, dass „Passengers“ ein hörenswertes Album ist. Ich bin gespannt auf das nächste. Holger Fischer, Juli 2007 |
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