Moonbound – Confession And Release

Moonbound – Confession And Release
Unsung Records / Just For Kicks Music (2008)
(12 Stücke, 46:14 Minuten Spielzeit)

Der aus Italien stammende und in Göttingen lebende Musikproduzent und Bassist Fabio Trentini legt mit seinem Soloprojekt Moonbound, das er im Jahr 2007 aus der Taufe hob, Anfang Oktober 2008 das Debüt „Confession And Release“ vor. Vor allem durch seine Produzententätigkeit (u. a. für Donots und Guano Apes) sowie seine Mitwirkung im Studio und auf der Bühne für Szenegrößen wie H-Blockx und Subway To Sally (bei letzteren spielte er auf deren Album „Bastard“ den Bass), ist er bisher in der Musikszene in Erscheinung getreten.


Auf seinem sehr persönlichen Solodebüt hat er ein Dutzend Rock-/Pop-Songs vereint, die eine Schnittmenge aus Peter Gabriel, Phil Collins, The Fixx, The Beatles und The Police sowie seinem eigenen Stil darstellen. Das Label nennt es trefflich Progressive Pop, denn die Stücke atmen einen gewissen Touch von Progressive Rock, haben aber die Leichtigkeit von Popsongs. Und mit Laufzeiten von maximal 5:15 Minuten haben sie auch eine radiotaugliche Länge.

Fabio ist bei diesem Projekt nicht nur als Sänger und Bassist zu hören, er spielt darüber hinaus auch Gitarren und Keyboards. Aber ganz allein agiert er auch nicht, sondern er holte sich Unterstützung von einer ganzen Reihe von Musikern, darunter zum Beispiel Pat Mastelotto am Schlagzeug (u. a. King Crimson, Flower Kings, Tuner) und Touch-Gitarrist Markus Reuter (u. a. Centrozoon, Tuner).

Schon im Opener „Nina“ zeigt Fabio, dass sein Gesang aus einer Mischung von Peter Gabriel und Phil Collins zu sein scheint. Aber auch andere Facetten hat er gesanglich drauf, denn schon in den nächsten Songs zeigt er sich von einer andern Seite. Fabio beweist bei den zwölf Tracks, dass er ein hervorragender Songschreiber ist, denn die Songs sprühen nur so vor tollen, gefühlvollen Melodien und auch die Produktion ist klanglich perfekt geraten.

Im Titelstück zeigt Fabio dann – vor allem aufgrund des Rhythmus – eine Seite, die streckenweise doch sehr an The Police erinnert. Der Song versprüht die Faszination die The Police auch auf ihren Werken verbreitet und doch hat Fabio ihn noch um eine weitere, eigene Komponente erweitert.

Das etwas mehr als einminütige „Luna Calante“ sticht etwas aus dem Gesamtwerk heraus, ist es doch ein reines Elektronikinstrumental, das wie ein kurzes Zwischenspiel wirkt. Das ist aber nur ein kleiner Farbtupfer auf dem Album, denn beim folgenden „Divergent Moons“ geht es sofort wieder rhythmischer zu. Das erinnert dann teilweise auch ein wenig an die Rock-Pop-Nummern aus den 80’ern, hier aber mit einigen psychedelischen Klängen ausstaffiert.

Ob balladesk wie zum Beispiel in „Up Above“ rockig, wie in „Tired Of Beeing Good” und „Flight Towards The Sky“ oder beatlesk wie in „The Lenghts A Man Will Go To“, Fabio macht mit seinem Projekt Moonbound über das komplette Album hin eine gute Figur.

Mit „Confession And Release“ ist Fabio Trentini ein hervorragendes Album gelungen, das eine Menge Rock-Pop-Perlen aufweist. Auch wenn sich die Stile von bekannten Bands an einigen Stellen widerspiegeln, so ist die Platte in keinster Weise ein Plagiat, vielmehr nutzt Fabio verschiedene bekannte Elemente um seinen Songs noch eine zusätzliche Würze zu verleihen. Ein sehr empfehlenswertes Album.

Stephan Schelle, Oktober 2008

   

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