Mombasa –
Shango Over Devil’s Moor Das deutsche Label Sireena Records hat vor einiger Zeit mit Veröffentlichungen begonnen, die Livekonzerte im Stagge’s Hotel, einer Location in Osterholz-Scharmbeck, dokumentieren. Vor allem in den 70’er Jahren traten dort zahlreiche Bands auf. Der neueste Output präsentiert ein Livekonzert der AfroJazzfunkband Mombasa, das am 02.09.1976 stattfand. Unter dem Titel „Shango Over Devil’s Moor” erscheint die in einem Digipack verpackte CD am 28.04.2017 mit dem Untertitel „Live At Stagge’s Hotel 1976” |
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Das
Rocklabel von Intercord, Spiegelei, bot der Band die Möglichkeit, ihr Debütalbum
„African Rhythms & Blues“ 1975 zu veröffentlichen, und die Platte
kam zur rechten Zeit. Der pulsierende enorm groovende Ethno-Funk von
Mombasa spielte sich umgehend in die Herzen und Beine eines zumeist
studentischen Publikums, die Band war viel unterwegs, und bereits 1976
erschien das Nachfolgealbum „African Rhythms & Blues 2“. Ebenfalls
ein starkes Album. In
jenem Jahr spielten Mombasa im Zuge ihrer Deutschlandtournee auch im
Stagge’s Hotel in Osterholz-Scharmbeck. Das Repertoire bestand aus
Titeln der beiden bisherigen Alben sowie aus Improvisationen. Die Band und
besonders Lou Blackburn waren an dem Abend enorm gut drauf und lieferten
einen begeisternden Auftritt ab, den das geradezu euphorische Publikum
dankbar honorierte. Für viele bedeutete der Auftritt von Mombasa einen
der Höhepunkte der damaligen Konzerte bei Stagge’s. Im
Hotel Stagges bestand die Band aus Lou Blackburn (Posaune, Percussion,
Gesang), Bob Reed (Congas, Percussion), Alan Tatham (Schlagzeug), Don
Ridgeway (Bass) und Doug Lucas (Trompete, Flügelhorn). Die
CD beginnt mit dem vierteiligen „Soletho”, die es zusammen auf ca. 16
Minuten bringen. Part I beginnt zunächst mit Trompete und Schlagzeug, um
dann in einen wüsten Percussionpart überzugehen. Mombasa verwandelte mit
seinen Rhythmen das Stragges in eine afrikanische Umgebung, in die man
damals unweigerlich hineingezogen wurde. Das ist schon zu Beginn
ekstatisch und mitreißend. Die Blasinstrumente streuen in diesen ersten
Part einige Melodien ein, die dem Ganzen noch mehr Flair und auch eine
gewisse jazzige Atmo verleihen. Jazziger wird es dann noch im zweiten
Part, das von Lou’s Posaune bestimmt wird. Part drei verbindet dann
Blas- und Percussioninstrumente, während der vierte Part aus einer
Percussionorgie besteht. Nach
einer gut zweiminütigen Ansage kommt dann mit dem fast zehnminütigen
„Makishi” ein erster Titel des Debütalbums „African Rhythms &
Blues“. Dieser Titel ist eine Spur ruhiger und verbindet perfekt die
Rhythmen, die aus verschiedenen Elementen bestehen und Jazzmusik. Eine
gelungene Mischung. Mit „Shango” und „Kenia” standen dann noch
zwei weitere Stücke des Debütalbums und mit „African Hustle” ein Stück
vom Zweitwerk auf dem Programm. Der Rest waren Improvisationen bzw. neue
Stücke, die sich perfekt ins Gesamtbild integrierten. In
„Kenia” hat man durch die Instrumentierung das Gefühl sich auf einem
afrikanischen Bazar zu befinden und einem Schlangenbeschwörer
zuzuschauen. „Serengeti” besteht dagegen aus westlichen Rhythmen mit
einem hohen Jazzanteil. Den Abschluss bildet dann das leicht funkige
„Lopalop”. Mit
„Shango In Devil’s Moor” hat das deutsche Label eine Liveaufnahme
einer hochgradig interessanten Band ausgegraben, die Jazz und vor allem
afrikanische Rhythmen perfekt miteinander verband. Mombasa waren nicht nur
Mitte der 70’er Jahre außergewöhnlich, ihre Musik ist es auch heute
noch, denn sie ist auf eine gewisse Weise völkerverbindend. Stephan Schelle, April 2017 |
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