Mike + The
Machanics – Out Of The Blue Mike Rutherford hat Weltruhm als Bassist und Gitarrist bei der britischen Musiklegende Genesis erlangt. Aber auch mit seinem eigenen Projekt, Mike + The Mechanics, dessen Debütalbum im Jahr 1985 erschienen ist, hat er große Erfolge gefeiert. Zahlreiche Hits hat er seither mit diesem Projekt veröffentlicht, darunter „The Living Years“, „All I Need Is A Miracle“, „Beggar On A Beach Of Gold“, „Another Cup Of Coffee“, „Word Of Mouth“ und „Over My Shoulder“. |
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Da
diese Beiden die von Carrack und Young im Original eingesungenen Stücke
auf ihre eigene Weise seit 2010 interpretieren, es aber bisher kein
offizielles Livealbum der Band gibt (die Deluxe Edition von „Living
Years“ enthält eine Bonusdisc mit Liveaufnahmen), lag es nahe, für ein
„Best Of“-Album die Songs in der aktuellen Besetzung neu einzuspielen.
Genau das hat Rutherford gemacht und acht ältere Songs neu aufgenommen.
Um das Ganze abzurunden wurden der CD noch die brandneuen Stücke „One
Way“, „What Would You Do“ und „Out Of The Blue“ hinzugefügt. Am
05.04.2019 ist das Album unter dem Titel „Out Of The Blue“ erschienen. Das
Album erscheint in verschiedenen Versionen. Mir lag die Deluxe Edition zur
Besprechung vor, die in einem sehr schön gemachten Hardcover im
Buchformat mit 20seitigem eingeklebten Booklet (mit zahlreichen Foto der
aktuellen Formation) und einer zweiten CD daherkommt, auf der sich sechs
Stücke in Akustikversionen befinden. Da
die Songs (inkl. der Neuen) in einem Zeitraum von gut 35 Jahren entstanden
sind und daher auch etwas unterschiedlich klingen, lag Mike Rutherford
daran, sie auf „Out Of The Blue“ homogener wirken zu lassen. Das ist
ihm zweifelsfrei gelungen, auch wenn es neben den neuen Stimmen nur
Nuancen sind, die sich zu den Originalen ergeben. Bei
der Ankündigung der Veröffentlichung des Albums erklärte Mike
Rutherford: „Nachdem ich in den letzten 10 Jahren mit den Mechanics auf
Tournee gegangen bin, habe ich gehört, wie sich die alten Songs jedes
Jahr ein wenig geändert haben, wobei Andrew und Tim gesungen haben und
die gleiche Band gespielt hat. In einigen Fällen wurden sie erweitert und
entwickelt - so schien es eine gute Idee, diese Versionen endlich im
Studio aufzunehmen: Jeder, der uns live gesehen hat, wird sicherlich gerne
die alten Songs in dieser Form hören, weil sie zeigen, wie gut die beiden
Sänger harmonieren. Besonders bei einem Song wie „Get Up“, der sich
zu einer doppelten Lead-Stimme entwickelt hat.“ Zur
aktuellen Tournee (zwischen dem 11.04. und dem 22.04.2019 kommen Mike +
The Mechanics auch zu sieben Auftritten nach Deutschland) waren erst drei
Songs fertiggestellt. Es sind aber bereits weitere in Arbeit. Diese Drei
haben es dann auf das Album geschafft, ohne die Mike es nicht veröffentlicht
hätte, da er den Fans mit der neuen Scheibe auch neues Material bieten
wollte. Mit ihnen beginnt dann auch das Album. Gestartet
wird mit „One Way“ dessen Rhythmus zwar aus der Drummachine kommt und
zunächst etwas steril wirkt, aber durch die sanfte Stimme von Roachford
und der eingängigen Melodie besticht. Das folgende Titelstück ist
eindeutig das Highlight der drei neuen Songs, versprüht es doch den
Spirit von Mike’s Band und zeigt, dass er immer noch wunderbare Popsongs
schreiben kann. Der dritte neue Song im Bunde ist dann „What Would You
Do“, der sich so ein bisschen an dem momentanen Popstil anlehnt. Für meinen
Geschmack der Schwächste der neuen Songs. Danach
folgen dann „The Living Years“, „Beggar On A Beach Of Gold“,
„Get Up“, „Another Cup Of Coffee“, „All I Need Is A Miracle“,
„Silent Running“, „Over My Shoulder“ und „Word Of Mouth“. Diese
Songs decken die erste Dekade vom ersten, selbstbetitelten Album aus dem
Jahr 1985 bis zum vierten Album „Beggar On A Beach Of Gold“ aus dem
Jahr 1995 ab. Der
Unterschied zu den Originalen zeigt sich schon zu Beginn im ersten neu
eingespielten Song „The Living Years“, dem man ein leicht
Gospelartiges Flair verpasste. Allerdings zeigt sich auch, dass die
Originalsänger markanter zu Werke gingen. „Get Up“ entwickelt dann in
der Tat durch den Einsatz beider Sänger, die über weite Strecken
gemeinsam singen, eine gewisse Dynamik. „All I Need Is A Mircle“
unterscheidet sich am deutlichsten vom Original. Druckvoll ist es in den
ersten gut vier Minuten und enthält am Ende einen Part, der durch sein
Gospelflair dem Song ein neues Gewand verleiht. Die
26 Minuten lange BonusCD der Deluxe Edition enthält dann noch
Akustikversionen der Stücke „Don’t Know What Came Over Me“, „The
Best Is Yet To Come“, „The Living Years“, „Beggar On A Beach Of
Gold“, „Another Cup Of Coffee“ und „Over My Shoulder“. „Die
Aufnahme der unplugged-Version war wie in alten Zeiten - die Treppe
hinunter in ein Kellerstudio, nicht fünfzig Meter von den Trident Studios
entfernt, wo wir Genesis’ zweites und drittes Album aufgenommen haben:
Wir haben diese Songs live aufgenommen und Tim und Andrew haben die Titel
mit großartigen Gesangseinlagen geführt. Wir haben sie gemischt, wie wir
sie aufgenommen haben - wie früher eben.“ Auch
wenn man die älteren Songs, die auf dem Album enthalten sind bereits in-
und auswendig kennt und es sich nicht um die erste „Best Of“-Scheibe
von Mike + The Mechanics handelt, so macht diese Veröffentlichung doch
Sinn. Gerade die Neuinterpretationen, die sich ein wenig von den
Originalen unterscheiden, was schon an den Sängern Roachford und Howar
liegt, rechtfertigen den Kauf der Scheibe. Aber erst in der Deluxe Edition
erstrahlen einige der Stücke in den Akustikversionen in abgespeckter
Version mit neuem Esprit. Stephan Schelle, April 2019 |
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