Michał
Wojtas - Lore Der Multiinstrumentalist Michał Wojtas ist Kopf der polnischen Artrockband AMAROK. Mit „Lore“ hat er sein erstes Soloalbum veröffentlicht. Er selbst singt und spielt auf dem Album Synthesizers, Samples, Frame Drum, Percussion, Drums Programming, Akustikgitarre, Flöte und Cello. Neben seinem AMAROK-Kollegen Kornel Popławski, der Violine spielt, unterstützte ihn noch Sebastian Wielądek (Kora, Drehleier, Lyra, Duduk, Schalmei). |
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Mit dem 5:32minütigen
Titelstück eröffnet Michał den mystischen Reigen. Kraftvolle
Perkussion trifft hier auf Gitarren und Keyboards. Das klingt sehr voluminös,
kraftvoll und gleichzeitig sanft und hymnisch. Ein Soundtrack wie gemacht
für einen Fantasy/Western. Im letzten Drittel kommen dann keltische bzw.
irische Folkklänge zum Vorschein. Man wird förmlich in eine andere Welt
gezogen und erst am Ende des Albums wieder daraus ins Hier und Jetzt
entlassen. „Elocha“ beginnt mit
einer sehr sanften Melodie, die mich zunächst in den Nahen Osten und ins
Mittelalter versetzt. Das klingt sehr erhaben. Hier kommt dann auch ein
nicht zu deutender Gesang auf, der die Mittelalterstimmung verstärkt. In
der zweiten Hälfte wird es dann hymnischer. Das 7:21minütige
„Ritual“ ist eines der Highlights des Albums, in dem Didgeridoo- und
Harmonium-Klänge für eine ganz besondere Stimmung sorgen. Dies wird
durch druckvolle Perkussion unterstützt. Dieser Track hätte auch gut auf
ein AMAROK-Album gepasst. „The Roots & The
Rain“ ist ein kurzes, 2:26minütiges Stück in dem Regen- und Donnergeräusche
mit synthetischen Sounds und Flächen unterlegt sind. Ein leicht kraziger
Sound durch Cello oder ähnlichem gespielt, sorgt für eine unwirkliche
Stimmung. Rhythmisch geht es dann im nächsten Track, dem knapp sechsminütigen
„Myth Of Creation“ weiter. Da kommt wieder Mittelalter-Flair und
symphonische Soundtrackstimmung, die bestens für einen monumentalen Film
geeignet wären, auf. Da bin ich gedanklich auch wieder im Nahen Osten. Mittelalterlich wirkt
auch das 4:31minütige „Song Of Cernunnos“ bei dem der Gesang nur von
Schalmai oder Akustikgitarre untermalt wird. „The Echoes“ ist dann mit
12:25 Minuten Spielzeit das Kernstück des Albums. Sanfter, echohafter
Gesang eröffnet dieses Stück. Nach etwa zwei Minuten kommt dann ein
perkussiver Rhythmus auf, der von sanften Flächen unterlegt ist. Das Stück
entwickelt sich langsam, in dem weitere Instrumente hinzugefügt werden
und sich allmählich eine Melodie herausschält. Im weiteren Verlauf kommt
dann auch wieder Gesang auf. Mit dem 7:55minütigen
„The Oak Tree“, das wieder atmosphärisch durch den Äther zieht und
erneut Nahöstliche Klänge aufweist sowie dem 5:24minütigen „Tales Of
The Woods“, das von einem tollen Groove durchzogen ist und auch wieder
ein AMAROK-Album gut zu Gesicht stehen würde, endet dann das Album. Mit „Lore“ nimmt uns
der polnische Multiinstrumentalist und Kopf der Band AMAROK Michał
Wojtas mit auf eine Reise in eine andere Zeit und Welt. Mal hat man das
Gefühl im Mittelalter zu verweilen, dann fühlt man sich wie in einer
Fantasywelt. Michał erzeugt dabei - ähnlich wie mit seiner Band
AMAROK - eine faszinierende und einnehmende Stimmung. Stephan Schelle, Dezember 2023 |
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