Metamorphosis - Metamorphosis

Metamorphosis - Metamorphosis
Eigenvertrieb / www.jp-metamorphosis.com (2011)
(3 Stücke, 16:38 Minuten Spielzeit)

Die selbst betitelte EP der aus der Schweiz stammenden Rockformation Metamorphosis ist bereits ihre fünfte Veröffentlichung. Die Band, die bereits im Jahr 2001 um ihren Mastermind Jean-Pierre Schenk gegründet wurde, veröffentlichte ihr Debüt im Jahr 2002 unter dem Titel „After all These Years”. Ein Jahr später folgte „Nobody Cares“ und im Jahr 2005 dann das Konzeptalbum „Then All Was Silent“. Der letzte Longplayer stammt aus dem Jahr 2009 und trägt den Titel „Dark“.


Für mich ist die selbstbetitelte EP allerdings der erste Kontakt zur Musik von Metamorphosis. Im Internet wird ihre musikalische Ausrichtung mit der folgenden Beschreibung dokumentiert: Die Stilrichtung bewegt sich im Bereich von Progressive, Rock und Neo-Prog und orientiert sich stark an den Anfängen von Pink Floyd, an Genesis und in Abschnitten auch an Marillion.

Drei Stücke mit Laufzeiten die jeweils zwischen fünf und sechs Minuten liegen, befinden sich auf der CD. Ansonsten ist der Hülle nur zu entnehmen, dass Metamorphosis in der Formation Jean-Pierre Schenk (Gesang), Olivier Guenat (Gitarre), Gabrielle Maeder (Keyboards), Laurent Petermann (Schlagzeug) und Thierry Guillod (Bass) die Stücke eingespielt haben.

„Silent Knowledge“ heißt der erste Titel der EP, der mit einem sehr schönen Rhythmusmotiv startet (hat auch etwas von Riverside) und der, auch wegen des Gesangsstils von Jean-Pierre, in die Nähe von Porcupine Tree gerät. Doch schon nach wenigen Momenten wechselt die sehr schöne proggige und mit vertracktem Rhythmus versehene Passage im Refrain in eine Melodic- bzw. Hardrock-Nummer. Das geht ganz gut ins Ohr und ist auch ansprechend gemacht. Ich hab aber das Gefühl, als ob die Band hier noch mit angezogener Handbremse gespielt hat.

Der zweite Song „Need To Find Someone“ ist ein sehr schöner atmosphärischer Track mit zunächst herrlichen Keyboardflächen. Hier erinnert der Gesang dann nicht mehr so extrem an Steve Wilson, aber der rhythmische Part hat dann doch wieder was von Porcupine Tree & Co. und auch Bands wie Eloy kommen mir hier in den Sinn. Gut gefällt mir an diesem Song, dass die Band mit dem Tempo spielt. Sanfte, schwebende Passagen wechseln sich mit rhythmischen Parts in sehr wohltuender Art ab. Auch das Gitarrensolo im letzten Drittel des Songs ist zwar nicht außergewöhnlich neu, passt aber ganz hervorragend in den Song und sorgt noch mal für eine wohlig proggige Stimmung.

Als letztes ist dann „Life Will Never Be The Same“ auf der EP platziert. Dieser Song wandelt – wie schon der Eröffnungstrack - zwischen Progressive-Rock und Melodicrock. Auch wenn im Refrain der Song seichter wird, so geht die Melodie doch recht schnell ins Ohr. Erst die Keyboards, die einen wunderbaren Dialog mit der E-Gitarre eingehen, befördern den Track zurück ins progressive Fahrwasser.

Die selbst betitelte EP von Metamorphosis schwimmt im Fahrwasser von Progressive- und Artrock. Das Metamorphosis nicht erst seit kurzem Musik machen, das hört man der klanglich einwandfreien Produktion eindeutig an. Die drei Songs machen Appetit auf mehr. Mit der EP ist den Schweizern um Jean-Pierre Schenk eine sehr gute Visitenkarte gelungen. Ich bin zumindest sehr neugierig geworden und werde die Band weiterverfolgen.

Stephan Schelle, Juli 2011

   

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