Melanie Mau & Martin Schnella – Through The Decades
Eigenvertri
eb / https://gray-matters.de/produkte (2020)
(14 Stücke, 74:06 Minuten Spielzeit)

Melanie Mau und Martin Schnella haben die Corona-Zeit genutzt und ein weiteres Album mit akustischen Versionen von Rocksongs bekannter Künstler eingespielt. Das neue Werk heißt „Through The Decades“ und ist am 22.08.2020 erschienen. Mittlerweile haben die beiden für dieses Projekt eine Band um sich versammelt. Neben Melanie Mau (Gesang) und Martin Schnelle (Gitarren, Gesang) gehören Mathias Ruck (Gesang), Simon Schröder (Percussion) und Lars Lehmann (Bass) zu dieser Formation.


Darüber hinaus wurden mit Jens Kommnick (irischer Dudelsack, Low Whistle, Cello) und Jelena Dobric (Gesang) aber auch wieder einige Gäste eingeladen. Das Spektrum der Songs, die sie dieses Mal ausgewählt haben, ist sehr breit gefächert und bietet Songs aus einem Zeitraum zwischen 1973 und 2019. Musikalisch bietet es ebenfalls Abwechslung, denn neben Songs aus dem Progbereich haben sie auch Artrock-, Rock-, Pop- und Metalstücke auf dem Album neu interpretiert.

So finden sich Songs von Genesis, Kate Bush, Árstíðir, Blind Guardian, Kansas, Queen, Flying Colors, Peter Gabriel, Yes, Agent Fresco, Pain Of Salvation, Metallica, In Flames und Karussel auf „Through The Decades“. Eine bunte Mischung, die in neuem Licht erscheint.

Die CD beginnt gleich mit einem Schwergewicht, nämlich mit Genesis „Dancing With The Moonlit Knight“. Durch die Instrumentierung bekommt der Song einen starken Folkanstrich, der ihm recht gut zu Gesicht steht. Im Mittelteil wirbeln Percussion, Akustikgitarre und Low Whistle den Instrumentalteil ganz schön durcheinander, so dass etwas gänzlich Neues entsteht. Hier merkt man Melanie und Martin schon die Liebe zu den Originalen an, denen sie ihren eigenen Stempel aufdrücken.

Ich liebe den Song „Running Up That Hill“ von Kate Bush. In der Version von Melanie Mau und Martin Schnella transformiert er zu einer sehr schönen Akustiknummer, in der sie dem Original neue Impulse hinzufügen. Den Kansas-Song „Miracles Out Of Nowehere“ hatten sie bereits auf ihrem 2015’er Album „Gray Matters“. Für „Through The Decades“ haben sie ihn noch einmal neu eingespielt. Die neue Version zeigt sich etwas reduzierter.

Queen ist mit „Don’t Stop Me Now“ dabei. Melanie’s und Martin‘s Version wirkt etwas sanfter, macht aber trotzdem eine gute Figur, was neben dem neuen Arrangement auch an den beiden Stimmen von Melanie und Mathias liegt, die sich hier gut ergänzen. Ein weiteres Schwergewicht ist Peter Gabriel’s „In Your Eyes“. Der Song bekommt eine ganz neue Atmosphäre durch die Akustikversion. Auch hier ergänzen sich Melanie und Mathias wieder am Mikro. Es entsteht dadurch eine intime Stimmung. Marek Arnold verziert den Song durch sein Saxophonspiel mit einer leicht jazzigen Note (erinnert auch ein wenig an Supertramp).

Proggig wird es dann wieder mit dem Yes-Song „And You And I“, das erstmals 1972 erschienen ist und damit den ältesten Titel der CD darstellt. Auch hier haben sie dem Original einen Folkanstrich verliehen. Sehr perkussiv und rhytmisch zeigt sich Metallica’s „Creeping Death“. Den Abschluss bildet dann eine Interpretation des Stückes „Als ich fortging“ der Leipziger Rockband, die in den 70’er und 80’er Jahren neben Bands wie Karat, City, Puhdys und Silly sehr erfolgreich war.

Auch die dritte Ausgabe von Melanie Mau und Martin Schnella mit Neuinterpretationen aus dem Rockbereich bietet wieder einen bunten Strauß an akustischen Versionen, die Spaß machen. Die CD kann man über den Onlineshop von Melanie Mau und Martin Schnella erwerben (https://gray-matters.de/produkte).

Stephan Schelle, September 2020

   

CD-Kritiken-Menue