Meer - Playing
House Meer nennt sich eine achtköpfige Band aus Norwegen. Ursprünglich wurde die Band bereits 2008 im norwegischen Hamar als Duo gegründet. Aktuell gehören zur Band: Johanne Kippersund (Gesang), Knut Kippersund (Gesang), Eivind Strømstad (Gitarre), Åse Ree (Violine), Ingvild Nordstoga Eide (Viola), Ole Gjøstøl (Piano), Morten Strypet (Bass) und Mats Lillehaug (Schlagzeug). Das Album „Playing House“, das am 29.01.2021 erscheint, ist der zweite Longplayer von Meer. |
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Das
6:15minütige „Picking Up The Pieces“ eröffnet den musikalischen
Reigen der CD. Pianoklänge starten in das Stück, dass nach einigen
Momenten dann rhythmische, proggige Strukturen aufweist. Wenn dann nach
etwas mehr als einer Minute Johanne mit ihre Stimme einsetzt, kommt eine
wohlige Atmo auf. Das kommt luftig/leicht aus den Boxen und vermischt
proggige mit poppige Elemente auf eine sehr eingängige Weise, die schnell
gefangen nimmt. Die Violine und die Viola sorgen darüber hinaus für
einen leicht symphonischen Ansatz. Auch der mehrstimmige Gesang hat
Esprit. Ein toller Einstieg in das Album. Das
4:38minütige „Beehive“ ist ein treibender Track, bei dem die
Instrumentierung sehr gut eingesetzt wird. Johanne singt hier sehr
filigran. Auch hier vermischen sie Pop und Prog auf eine sehr ansprechende
Art und Weise. Von diesem Sound ist man sofort gefesselt. Stellenweise hat
der Song - durch das Streicherarrangement und den druckvollen Gesang - was
von einem James Bond-Titelsong. Ein richtiger Knaller. Verträumt
beginnt das fünfminütige „All At Sea“. Die Streichersounds, die auf
die Gitarre gesetzt wird, sorgen zunächst für eine sehnsuchtsvolle
Stimmung. Dem steht dann auch der Song, bei dem dieses Mal Knut den
Hauptpart übernimmt, in Nichts nach. Atmosphärische Sounds wie auf
Steven Willson’s „The Raven ....“ finden sich in diesem wunderbar
melancholischen Stück. Eine
leichte Jazznote versprüht der Song „You Are The Drum“, der darüber
hinaus aktuelle Popsounds mit atmosphärischen Klanglandschaften und
proggigen Elementen verbindet. Mit dem fast sechsminütigen „Honey“
ist noch so ein außergewöhnlicher Hammersong auf dem Album. Die
Rhythmusgitarre gibt über weite Strecken den Rhythmus vor. Der Gesang
schiebt sich unter die Haut, während flächige Sounds für den Unterboden
sorgen. Dann kommen immer wieder einige rockige Breaks auf. Dem folgt das
unwiderstehliche „Across The Ocean“. Die anderen Songs halten
ebenfalls den hohen Standard. Mir
lag zur Besprechung die CD-Version vor. Die Vinylausgabe enthält als
Bonus noch eine Coverversion des Whitesnake-Klassikers „Here I Go
Again“. Den Song, der auch auf dem Soundcloud-Portal abrufbar ist, haben
sich die Norweger ganz zu Eigen gemacht. Bedauerlich, dass er nicht auf
der CD enthalten ist, denn Meer haben ihn in einer ganz besonderen Art
interpretiert und nicht einfach nur nachgespielt. Mit
ihrem zweiten Album „Playing House“ legt das norwegische Oktett Meer
ein tolles Werk vor, das auf beeindruckende Art und Weise Pop und Prog
miteinander verbindet. Dabei setzt die Band ihre Instrumente gekonnt ein,
so dass alle gut zur Geltung kommen. Meer ist ein Album ohne Schwächen
gelungen, das auf ganzer Linie begeistert. Stephan Schelle, Januar 2021 |
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