Mask Of Prospero - Hiraeth
ViciSolum Productions (2023)
(8 Stücke, 41:22 Minuten Spielzeit)

Mask of Prospero ist eine Modern Metal Band aus Athen, Griechenland, die aus fünf Musikern besteht. Die Band wurde 2014 von Chris Kontoulis und Panos Kottaras gegründet und veröffentlichte im darauffolgenden Jahr ihre erste EP „In Absence“. Nach kleinen Änderungen in der Zusammensetzung der Band und dem Eintritt neuer Mitglieder, formierten sie ihr endgültiges Lineup, das aus Chris Kontoulis (Gesang), Panos Kottaras (Gitarre), Nick Letsios (Gitarre), Aggelos Malisovas (Bass) und Andreas Kalogeras (Schlagzeug) besteht. 


Die Band veröffentlichte ihr Debütalbum „The Observatory“ im April 2018, das einen vielversprechenden Anfang für ihren musikalischen Weg markierte und ihnen die Möglichkeit gab, neben Bands wie Tesseract und Thy Art is Murder Shows zu spielen.

Acht Stücke mit Laufzeiten von 3:57 bis 6:47 Minuten Spielzeit finden sich auf dem Album, das am 27.01.2023 erscheint und eine kraftvolle Mischung aus Metalcore und modernem Progressive Metal enthält.

Mask of Prospero über das Album: „„Hiraeth“ ist in der walisischen Kultur eine Mischung aus Sehnsucht, die sich auf das Gefühl von Heimweh bezieht, das mit Trauer und Kummer über den Verlust verbunden ist. Eine Sehnsucht nach dem, was vergangen ist.

„Hiraeth“ ist unser zweites Album in voller Länge. Wir haben versucht, mit unserem Gefühl der sozialen Abgeschiedenheit umzugehen, die Introvertiertheit zu umarmen und eine dunkle und stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen. Gefüllt mit schweren, warmen Bässen, emotionalen Stimmungen und aggressiven Ausbrüchen, die jeden Song in eine moralische Isolation führen. Eine musikalische Reise zu uns selbst, zu unserer persönlichen Horeeya (arabisch für Freiheit).

Wir haben dieses künstlerische Konzept über unsere Musik hinaus erweitert. Das Artwork des Albums zeigt die Dualität der Mutterfigur in perfektem Gleichgewicht. Wie in Kintsugi wird das wertvolle Gefäß - metaphorisch für die Mutter - nach dem Kampf mit sich selbst mit Gold wiederhergestellt. Eine perfekte Ironie, die zu jeder Person passt.“

Das Album beginnt mit dem 4:26minütigen „Divided“. Da zünden die Griechen zu Beginn schon mal ein heftiges Metal-Feuerwerk, denn sie hauen den Hörern gleich mal ein heftiges Brett aus geschrienen Versen und heftigen Gitarren- und Schlagzeugrhythmen um die Ohren. Doch nach nicht einmal einer Minute ändert sich dann aber das Bild und die Band geht atmosphärischer und melodischer vor. Jetzt hat das Ganze mehr von Progressive Rock. Im Refrain kommt die Härte des Beginns aber wieder auf, was einen Kontrapunkt zu den Strophen darstellt. Danach kommen gar atmosphärische Keyboardklänge auf, in denen - fast schon verzweifelt wirkend - ein Text geschrieen wird. Ein fetter Bass bringt zudem noch eine neue Nuance in diese atmosphärischen Klänge. Ein echter Hammersong gleich schon zu Beginn des Albums.

Überfallartig geht es mit heftigem Schlagwerk und druckvollen Gitarren in den nächsten Song, das 5:10minütigen „Hourglass“. Nachdem in den ersten Minuten der Puls beim Hören in die Höhe geschlagen ist, lassen einen die nächsten 30 Sekunden durch atmosphärische Sounds wieder runterkommen, um dann von einem harten Metalsong mit eingängigem Refrain empfangen zu werden. Doomartiger Gesang wechselt sich mit kraftvollem, melodischem Gesang ab. Sägende Gitarren und kraftvolles Schlagwerk entfachen einen voluminösen Sound.

Die weiteren Songs wechseln im gleichen Stil zwischen harten und sanften Klängen. Aus dem Reigen stechen „Amal“ mit seinen über weite Strecken sanften elektronischen Sounds, unterspült von Wellenrauschen und einer sanften, an Björk erinnernden Gesangsstimme sowie das von einer Pianomelodie getragene „Kyma“, das in einer sehnsuchtsvollen Art gesungen wird, heraus.

Die griechische Band Mask Of Prospero hat mit ihrem Zweitling „Hiraeth“ ein beeindruckendes Album, vorgelegt. Hier vermischt die Band harten Metal mit sanften, melodischen Klängen. Dieser Kontrast in den Stücken macht die Faszination aus. Darüber hinaus gehen Stücke wie „Amal“ und „Kyma“ unter die Haut.

Stephan Schelle, Januar 2023

   

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