Marquette –
Human Reparation Marquette ist das Projekt des deutschen Musikers Markus Roth, das er mit Achim Wierschem (Flaming Bess und Mindmovie) sowie zahlreichen Musikern, eingespielt hat. Musikalisch bewegt sich Marquette, dessen Name sich von einem Fahrzeug des Automobilherstellers Buick ableitet, im melodischen Progressive Rock. Dabei liegt „Human Reparation“ unter anderem nicht nur durch die Mitarbeit von Achim Wierschem im Umfeld von Flaming Bess. |
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„Human
Reparation“ wurde in folgender Besetzung eingespielt: Markus Roth
(Keyboards, Schlagzeug, Gesang), Achim Wierschem (Gitarren additional
Keys), Mike Hartmann (Gesang), Karsten Frohn (Gesang beim Stück „Last
Kiss“), Benedikt Potjan (Gesang beim Stück „My Green Garden“), Sven
Lendt (Piano & Orchestra in „La Grand Vallée“), Reiner Wendland
(Akustikgitarre bei „The Mirror“) und Vlad Porochovnikov (add.
Gitarren). Alle
Songs mit Ausnahme des Stückes „Syncope Of Obscure Nature“, bei dem
Achim Wierschem als Co-Autor agierte, stammen aus der Feder von Markus
Roth. Mit
dem Instrumental „Mystery Train“ startet das Album recht rockig. Eine
harte Gitarrenlinie unterlegt von einem treibenden Schlagzeug, das auch
Erinnerungen an Porcupine Tree & Co. erweckt, enthält dieses erste Stück.
Daneben werden aber auch Sounds geboten die an typischen, teils
symphonischen Prog der Marke Flaming Bess, The Tangent, Pink Floyd &
Co. erinnern. Eine sehr schöne Nummer, die Härte und atmosphärischen
Progressive-/Artrock miteinander verbindet. Auch
das folgende „Awaken In A New World“ spielt mit harten und sanfteren
Klängen. Im Mittelteil hat Markus dann ein Keyboardsolo eingebaut das an
Manfred Mann, aber stellenweise auch an Pink Floyd erinnert. Mit „Adam
And Eva“ folgt dann eine sanfte Pianoballade. Nach
diesem ruhigen Stück folgt dann mit dem 9:27minütigen „The Mirror“
der erste Longtrack des Albums. Herrliche Gitarren- und Keyboardpassagen
bestimmen zeitweise das Bild dieses instrumentalen Monoliths. Kraftvoll,
atmosphärisch und gar jazzig geht es hier zur Sache. Das von Achim
Wierschem als Co-Autor mit verfasste „Syncope Of Obscure Nature“
klingt – u. a. durch Achims Beteiligung – wie ein Track von einem
Flaming Bess-Album, bietet darüber hinaus aber auch modernen Prog. In
„Mass Hysteria“ mischen sich Progmetalanleihen mit Referenzen an Bands
der Marke Gentle Giant. Auch Opeth und Steven Willson bzw. Porcupine Tree
lassen hier unter anderem grüßen. „The Last Kiss“ lässt dann Procol
Harum-Feeling aufkommen und verbindet dies mit Neo-Prog. Nach
dem symphonischen „La Grand Vallée“ kommt mit „Lost At Sea“, das
mit 18 Minuten zu Buche schlägt, das längste Stück des Albums. Hier
wird wieder alles geboten. Herrliche Soli, atmosphärische, sowie
druckvolle, metallastige Passagen und eine wunderbare Melodie, die auch in
komplexe Gefilde führt. Das abschließende „Grandma’s Musicbox“
erinnert mit seinem knisternden Sound an alte Vinylaufnahmen. Der Track,
der zunächst mysteriös beginnt, wechselt dann zu einer wunderbaren
Nummer bei der vor allem Achim an der Gitarre glänzt. Mike Hartman singt
den Song so zerbrechlich, wie man es sonst auch von Roger Waters her
kennt. Mit
„Human Reparation“ ist dem neuen Musikprojekt Marquette von Markus
Roth ein sehr schönes Album des zeitgenössischen Progressive Rock
gelungen. Das Album sollte man unbedingt antesten.
Stephan Schelle, August 2015 |
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