Markus Reuter -
Truce Markus Reuter ist der bekannteste und beste Touchgitarrist Deutschlands. Davon zeugt unter anderem auch seine Mitwirkung in Acts wie Stick Men (mit Tony Levin und Pat Mastelotto), Centrozoon, Devin Townsend oder The Crimson ProjeKCt. Anfang 2020 hat sich das US-Amerikanische Label MoonJune Records das neueste Soloalbum des deutschen Ausnahmekünstlers für seine 100. Veröffentlichung ausgesucht. Eine gute Wahl, wie ich finde. |
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Sieben
Stücke mit Laufzeiten zwischen 3:25 und 11:56 Minuten Spielzeit bietet
das neueste Werk, das in einem vierseitigen Papersleeve daherkommt.
Aufgenommen wurden die Stücke am 15. Mai 2019 live in Spanien im Studio
La Casa Murada. Das
Markus Reuter sich in der Vergangenheit stilistisch sehr stark mit der
Musik von Robert Fripp / King Crimson auseinander gesetzt hat, kann er auf
seinem neuesten Album nicht verleugnen, denn die Stücke sind sehr komplex
und teilweise verschachtelt angelegt. Aus diesem Grund muss man sich
seiner Musik auch mit Muße annähern. Gleich
der Opener „The Truce“ beginnt zwar mit schrägen Gitarrensounds, die
aber wiederum von einer sehr groovenden Basslinie und einem rockigen
Schlagzeug unterlegt sind. Nach gut einer Minute setzt Markus dann weitere
Gitarrenlicks darauf, die auf den ersten Moment sehr crimsonesque und
verstörend wirken. Trotzdem hat dieser erste Track eine harmonische
Gesamtausstrahlung, die fesselt. Das
3:25minütige, recht ruhige „Swoonage“ zeigt sich von seiner sehr eingängigen
Seite im weiten Umfeld des Stonerrock. Leicht schräge funky Bassriffs eröffnen
dann den Track „Bogeyman“. Sich wiederholende, sägende Gitarrensounds
kommen hier auf. Bass und Schlagzeug bilden das rhythmische Grundgerüst,
auf dem Markus zu improvisieren scheint. Auch wenn die Klangfolgen nicht
immer harmonisch anmuten, ziehen sie den Hörer doch in einen
unwiderstehlichen Sog. Atmosphärisch
zeigt sich dann „Be Still My Brazen Heart“, bei dem die Klänge hier
sehr elektronischen und spacig durch den Raum ziehen. Bass und Schlagwerk
werden in diesem Track sehr akzentuiert eingesetzt. Es dauert fast drei
Minuten bis Markus dann seine verzerrte Gitarre hinzufügt, ohne aber den
schwebenden Charakter des Tracks zu zerschneiden. In der zweiten Hälfte
wird der Track dann etwas druckvoller. Flirrende
elektronische Klänge starten dann in den Titel „Power Series“ um nach
wenigen Momenten durch Schlagzeug und Bass rhythmisch nach vorne getrieben
zu werden. Nach einer Minute setzen dann auch wieder Markus’ verzerrte
Gitarrenklänge ein, die in diesem Fall aber sehr melodiös angelegt sind.
Ein klasse Track. „Let Me Touch Your Batman“ und „Gossamer Things“
beenden dann das Album dieses Trios. „Truce“
von Markus Reuter feat. Fabio Trentini und Asaf Sirkis ist ein
crimsonesques, aber über weite Strecken doch recht eingängiges Album,
das klanglich sehr gut arrangiert wurde. Alle Instrumente kommen glasklar
und in der richtigen Dosierung aus den Boxen. Ein gelungenes Jubiläumsalbum
des amerikanischen MoonJune-Labels. Stephan Schelle, März 2020 |
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