Marius Tilly
– Nebula Rising Nach dem Album „Come Together“ der Marius Tilly Band aus dem Jahr 2015 geht der Mastermind der Band, Marius Tilly, im Jahr 2016 neue Wege. Das ist auch der Grund, warum er nur noch mit seinem eigenen Namen firmiert. Das erste Ergebnis findet sich auf seinem Dritten, Mitte März 2016 erscheinenden Album „Nebula Rising“. Den postmodernen Bluesrock hat er hinter sich gelassen und wandelt nun schwerpunktmäßig im Alternative- und Rock-Bereich. |
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Und
auch der Umstand, das Tilly sein Album im ehemaligen Studio seines Mentors
Frank Bornemann (Kopf der deutschen Artrocklegende Eloy) eingespielt hat,
deutet auf den Stilwechsel auf „Nebula Rising“ hin. Dessen Frischzellenkur kommt in Form von zwölf Songs, die Brian Lucey
(The Arctic Monkeys, Ray LaMontague) gemastert hat, daher. Sie sind ebenso
abwechslungsreich wie intelligent strukturiert und arrangiert. Stilistisch
erinnern die Eigenkompositionen entfernt an The Black Keys, Jack White,
Robert Plant oder Rival Sons. „Diesmal ist das leichte Rahmenkonzept das
Thema Weltraum“, erläutert Tilly. Konkret meint der Fan von Douglas
Adams’ Science-Fiction-Satire-Klassiker „Per Anhalter durch die
Galaxis“: „Die Lyrik wirft von außerhalb einen Blick auf unsere
Welt.“ Gleich
im Opener „Dinosaur“ zeigt sich das neue Gesicht von Marius Tilly.
Nachdem Tilly hochzählt geht es mit kraftvollem Rock’N’Roll los, der
im Refrain zu treibendem Alternative mutiert. Und gerade der Refrain kommt
grandios und fetzig rüber. Die Gitarren sorgen in „Danger“ für
treibenden Wohlklang. Hier zeigt sich Tilly’s Songwriterqualität. Auch
in diesem Song ist es vor allem der Refrain, der fesselt. Und diese
Kombination von Rock’N’Roll-Elementen und Alternativerock findet sich
über das ganze Album verteilt in den Stücken wieder. Tilly schafft es
darüber hinaus in die Stücke immer wieder mitreißende Refrains
einzubauen, die zum mitsingen einladen und die oft im Kontrast zu den
Strophen stehen. Hypnotisch
wirkt „Colder Below“ mit seinen akzentuiert eingesetzten Gitarren
und Schlagzeugrhythmen sowie dem atmosphärischen Sounds. Tilly’s
Gesang passt sich dieser Stimmung hervorragend an. „Palooza You“ wirkt
wie ein Song aus einem Western bzw. nach Desertrock, ohne Countryelemente
zu nutzen. Vielmehr sind es dieser basslastige Rhythmus (klingt recht
indianisch) und die Gitarre, die diese Stimmung erzeugt. Das verbindet er
dann auch noch mit psychedelischen/spacigen Sounds. Eine Kombination, die
sehr gelungen ist. Im abschließenden Titelstück geht er wiederum sehr
psychedelisch zur Sache. Dieser ruhige Track zeigt sowohl Sinne
vernebelnden Klangfarben wie auch akzentuiertes Gitarrenspiel und einen
fast flehenden Gesang. Mit
„Nebula Rising“ hat der deutsche Musiker Marius Tilly eine Verwandlung
vollzogen, weg vom Blues orientierten Sound hin zu Rock und Alternative.
Dass ihm dies gut gelungen ist, das zeigt er auf seinem ersten Album unter
eigenem Namen. Stephan Schelle, März 2016 |
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