Margin - Psychedelic Teatime
Madvedge Records (2014)

(9 Stücke, 56:48 Minuten Spielzeit)

Margin nennt sich eine aus Berlin stammende Rockformation bestehend aus Carola Meinert (Backgroundgesang), Arne Spekat (Akustikgitarre) und Multiinstrumentalist Lutz Meinert (Gesang und alle weiteren Instrumente). „Psychedelic Teatime“, das im Jahr 2014 erschienen ist, bietet besten Psychedelic Rock im Geiste von Pink Floyd & Co.


Kernstück des Albums ist der Longtrack „A Mysterious Cup Of Tea“ mit einer Laufzeit von 23:28 Minuten. Mit diesem Stück beginnt die CD und zeigt auch gleich deutliche Elemente des britischen Flaggschiffes Pink Floyd. Herrliche Gitarren durchziehen schon in den ersten Momenten dieses Longtracks die Musik und lassen psychedelischen Prog-Genuss aufkommen. Den Spirit und den Genuss, den eine gute Tasse Tee verabreichen kann, den bekommt der Hörer gleich bei diesem herrlichen Longtrack in musikalischer Form geboten. Da zirpen und wibbern die Synthies, gepaart mit retromäßigen Orgelklängen. Dazu ein akzentuiertes und unaufdringliches, aber proggiges Schlagwerk sowie passende Gitarren.

Dieser erste Longtrack ist zwar in fünf anwählbare Parts unterteilt, doch gehen diese alle nahtlos ineinander über, so dass ein in sich stimmiges, kompaktes Werk entstanden ist. In „Part 2“ singt Lutz einen Text, der mich in dieser Form auch an Bands wie RPWL denken lässt. Das kommt sehr schön rüber. Etwas verspielter und verfrickelter wird es dann in „Part 3“. Aber die Band übertreibt das nicht und setzt schnell wieder Melodien und akzentuiert angelegte Soli dagegen. Ja sogar jazzige Elemente werden mit eingebaut. Der krönende Abschluss folgt dann in „Part 5“, das recht voluminös klingt.

Psychedelischer wirkt dagegen das Stück „Psychedelic Underground“, das einen sehr eingängigen Refrain besitzt und sich so schnell im Ohr festsetzt. Ein bisschen Folk und Singer/Songwriter kommt dann im Stück „Landscapes On The Sky“ auf. Durch die Orgelsounds kommt aber im zweiten Teil des Achtminüters wieder ein leicht psychedelischer Touch auf.

Das zehnminütige „Last Exit To Pluto“ ist ein abwechslungsreiches Instrumental, das sich wieder im psychedelischen Rock tummelt. Sehr schön wurden hier die Basslinien aufgebaut, die teils mit weiteren Instrumenten variieren. Die Band vermag es in diesem Stück einen hohen Spannungsbogen aufzubauen. Mit dem mitreißenden „Psychedelic Underground - The Long Trip“, das eine zehnminütige Variante des dreieinhalbminütigen „Psychedelic Underground“ darstellt, endet dann die CD. Das Stück wurde vor allem durch einige ausufernde Soli bzw. Instrumentalpassagen erweitert.

Das Debütalbum von Margin mit dem Titel „Psychedelic Teatime“ lässt den geneigten Prog-Fan aufhorchen, denn besser hätten es Pink Floyd auch nicht hinbekommen. Von den ersten Tönen an kann das Album der Berliner Formation überzeugen und fesselt den Musikfreund vor den Boxen seiner Anlage. Ein tolles Album, dem hoffentlich noch weitere folgen werden. Sehr zu empfehlen.

Stephan Schelle, August 2014

   

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