Marek Dusil Blend - Ocean
Signal Projekt (2014)
(11 Stücke, 37:10 Minuten Spielzeit)

Die aus der Tschechischen Republik (Prag) stammende Band Marek Dusil Blend, um ihren Kopf Marek Dusil (Gesang, Akustikgitarre), veröffentlichte fünf Jahre nach ihrem Bestehen ihr Debütalbum im Jahr 2010. Nachdem der Gitarrist Bany aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in dem damaligen Quartett mitspielen konnte, komponierte Marek Dusil in der Zeit danach seine Stücke in akustischen Versionen. 


Marek fand neue Musiker und nahm die Stücke in der neuen Besetzung mit Jachym Stetka (Gitarren), Vratislav Hubicke (Kontrabass) und Marcel Jakuovie (Cajon, Perkussion) auf. Das Ergebnis ist auf der in 2014 erschienenen CD „Ocean“ dokumentiert.

Vier der elf Songs auf dem Album sind in englischer Sprache, der Rest ist in Tschechisch gesungen. Neben den von Marek geschriebenen Songtexten finden sich auch mit „Piseñ II. (2nd Song)“ von Karel Hynek Mácha und „Balada“ von Frantisek Halas, Texte von zwei tschechischen Poeten auf dem Album.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist sicherlich der tschechische Gesang zu dem recht country/folkigen Musikstil. So herbstlich und verträumt wie das Cover, so gestaltet sich auch die Musik von Marek Dusil Blend. „Bouřlivá noc“ ist beispielsweise so eine sehr schöne melancholische Folkballade, die unter die Haut geht. Dieser Song verbreitet eine unglaublich intime Stimmung, in die man sich fallen lassen kann.

In „Zatopeném Iomy“ kommt dann auch eine Spur Rock auf. Das Titelstück, in englischer Sprache gesungen, ist eine wunderbare atmosphärische Nummer, die gut ins Ohr geht, aber durch die einzelnen Instrumente doch auch etwas sperrig wirkt. Diese melancholische Grundstimmung durchzieht das komplette Album, das im vierseitigen Digipack mit 20seitigem Booklet erscheint.

Herrlich melancholische, von Folk, Country und Singer/Songwriter bestimmte Stücke beinhaltet das Album „Ocean“ der tschechischen Marek Dusil Blend. Die Instrumentierung und Melodien sind einwandfrei, allerdings ist der tschechische Gesang ein wenig ungewöhnlich. Wer sich aber hierauf einstellen kann, der bekommt ein höchst melodisches und recht melancholisches Album.

Stephan Schelle, Dezember 2014

   

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