Loving The Sun - Dreaming Of More

Loving The Sun - Dreaming Of More
NEA Music Production (2005)
(11 Stücke, 51 Minuten Spielzeit)

Loving The Sun stammen aus Münster. Sie sind noch ein brandneues Projekt, wobei die beiden Mitglieder des Duos schon als alte Hasen zu bezeichnen sind. Christina Pollmann (Gesang und Texte) hat schon in verschiedenen Bands und Projekten mitgewirkt und ihr Partner Jan Wenninghoff (Loops, Keyboards, Gitarre, Bass und Stimme) ist nach diversen anderen Gruppen und Projekten im Moment z. B. Basser bei Zeitloop. „Dreaming of More“ ist aber eine ganz andere Schiene.


Christina hat eine sehr schöne Stimme, die mich direkt an Bands wie die „Heavenly Voices“ Kapelle Chandeen erinnert. Auch die Musik geht in diese Richtung, es ist ein sanfter Wavepop, dominiert von Loops und Keyboards, die den Teppich für Christinas Stimme geben. Die Gitarren halten sich zumeist weit im Hintergrund, aber sie geben durchaus interessante, mitunter rockige oder auch mal psychedelische Töne, man muss aber schon genau hinhören.

Auch die Keyboards bringen immer wieder schöne Momente, die mal mehr mystisch oder wavelastig sind, dann auch wieder etwas psychedelischer und schwebender angesetzt sind. Insgesamt gesehen ist den beiden Künstlern hier eine angenehme Popscheibe gelungen, die sich bei genauem Hinhören von vielen anderen Produktionen abhebt. Aber damit kommen wir auch zum negativen Teil der Produktion: die eingesetzten Drumloops sind mitunter zu gleichförmig und zu weit im Vordergrund und machen die mitunter eigentlich sehr unterschiedlichen Songs zu gleich klingend. Und auch die Stimme von Christina wird nach einer gewissen Hördauer zum Nachteil, denn sie weist mir zu wenig Nuance auf, so schön sie eigentlich auch ist.

Aber am Ende bleibt immer noch eine Produktion, die Mal poppige Klänge mit psychedelischen Spielereien und Soundscapes vermengt, und mit der der geneigte Leser (Achtung – Ironie!)  auf der nächsten Party mal mit anspruchsvoller Popmusik glänzen kann, ohne seine Ideale völlig zu verraten.

Wolfgang Kabsch, 2005

   

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