Level Pi – This Burning Part Of Me
Eigenvertrieb (2015)

(7 Stücke, 32:12 Minuten Spielzeit)

Level Pi ist die musikalische Spielwiese des deutschen Musikers Uwe Cremer. Bisher hat er, beginnend im Jahr 2006, drei Instrumentalalben unter diesem Pseudonym herausgebracht. Daneben sind auch noch zwei Alben in Kollaboration mit weiteren Musikern erschienen. Auf ihnen hatte er eine Kombination aus Elektronik- und Rockmusik geboten. Im Herbst 2015 gibt Level Pi mit der EP „This Burning Part Of Me“ ein erneutes Lebenszeichen von sich.


Stilistisch geht Uwe auf der 32minütigen EP (so manch anderer Künstler würde dies auch schon als vollständiges Album deklarieren) neue Wege. Bei der Komposition der Stücke hat er sich unter anderem von seiner Leidenschaft zum psychedelischen Post Punk und romantischem Gothic Rock leiten lassen. Daneben hat er erstmals Gesang in seine Stücke eingebaut. Als Sänger konnte er den in Kanada beheimateten Timothy Smith gewinnen. Und für den glasklaren Klang sorgte erneut Soundguru Eroc.

Gestartet wird die CD allerdings mit dem Instrumental „Silentium“, das düstere elektronische Klänge mit sägenden Gitarrensounds verbindet. In diese düsteren Sounds eingestreute Samples wie Stimmengewirr oder ein Martinshorn sorgen für Verwirrung. Uwe zeichnet in diesem ersten Stück eine fast schon beklemmende Stimmung. So düster bleibt es aber zum Glück auf der EP nicht.

Mit „Limit To Your Love“ kommt dann der erste Song. In diesem Stück verbindet Uwe Post Punk, Gothic und Wave auf sehr gelungene Art und Weise. Schon in diesem Stück zeigt sich, dass Uwe mit Timothy Smith einen veritablen Sänger für seine Songs an Land gezogen hat. Dieser erste Song hat schon eine gehörige Portion Popappeal.

„Abendhimmel“ ist ein weiteres Instrumental, das ein Gothic artiges Flair mit dem Gitarrenstil von Michael Rother verbindet. „Mine“ beginnt zunächst sehr sphärisch mit einigen Synthiechören und einem sanften akzentuierten Rhythmus. Nach einer Minute kommt ein von Thomas Rydell gespielter Basspart auf, in den Timothy dann wieder einsteigt. Eine gelungene Kombination von Bass und Gesang, die mich vor allem durch den Bass an Bands der Marke The Stranglers erinnert.

Das siebenminütige Instrumentalstück „Voices In My Head“ ist eine Mischung aus den verschiedensten Rockrichtungen. Mal rockig, krautig, dann wieder punkig und Gothic mäßig so schillert das Stück in den verschiedenen Farben. Mit „Two“ hat Uwe dann auch noch eine Ballade auf der EP. Das Stück „Mine“ wird im abschließenden „Mine – Instrumental Reprise“ noch einmal aufgenommen. Hier klingt Uwe an der Gitarre unter anderem wieder eine Spur nach Michael Rother.

„This Burning Part Of Me“ ist eine gelungene EP mit einem Zeitumfang, der für manch anderen Musiker schon als komplettes Album durchgeht. Uwe hat hier nach anfänglichen düsteren Klangformen einige sehr schöne Stücke eingespielt, die wie „Limit To Your Love“ Popappeal beweisen. Damit hat er seine Leidenschaft für treibenden Post Punk und romantischen Gothic Rock in seine Musik mit eingebunden. Eine gelungene Kombination.

Stephan Schelle, Oktober 2015

   

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