LaminiusX - Vitamin

LaminiusX - Vitamin
Timezone (2010)
(10 Stücke, 40:44 Minuten Spielzeit)

Als im Jahr 2008 das Debütalbum von LaminiusX unter dem Titel „One Man Show“ herauskam, hatte ich der Band als einzigen Vorwurf gemacht, dass sie zu sehr in fremden Gefilden wie den Ärzten, Down Below oder Cinema Bizarre wilderte. Nun kommt Ende September das Nachfolgewerk „Vitamin“ auf den Markt und ich bin gespannt, ob sich die deutsch/französische Freundschaft stilistisch verändert hat.


Zunächst einmal ist zu sagen, dass die zehn Stücke besser produziert sind. Das ist der Verdienst von Produzent Markus Gumball, der unter anderem auch LoveX, In Flames und die Guano Apes produzierte. Durch den transparenteren und dynamischeren Sound gewinnt das Album, gleich an Stärke.

Wie schon auf dem Erstling, so nutzen LaminiusX die deutsche, englische und französische Sprache für ihre Songs. Dabei wechseln sie auch schon mal die Sprache innerhalb eines Songs.

Mit dem druckvollen „Almost Stars“, das fette Riffs aufzuweisen hat, startet das Album. Sehr angenehm ist der harmonische Satzgesang, der in einem Kontrast zu den harten Riffs steht. Und „Mehr Licht“ ist ein Hardrock-Song klassischer Art. Auch hier besticht der Refrain durch eine eingängige Melodielinie. Das geht sofort ins Ohr. Einen leichten Ärzte-Anflug gibt es dann in „Erreur de l’histoire“ in dem sie - im Gegensatz zu dem erfolgreichen Trio - auf Französisch singen. Das sanft mit Akustikgitarre beginnende „Meins“ schlägt schon nach wenigen Momenten in eine völlig andere Richtung.

Hardrock, Metal, Alternative und weitere Elemente finden sich in den Songs von LaminiusX wieder. Die einzelnen Stücke sind wesentlich besser arrangiert und mit eingängigeren Melodiebögen versehen, als die drei es auf ihrem Debüt vermochten. Auch spielen sie in den Songs mit unterschiedlichen Lautstärken und Rhythmen, was die Songs und das Album selbst sehr abwechslungsreich macht.

Glücklicherweise haben sich die drei auch von den allzu deutlichen Zitaten, die sie auf dem Erstling in die Nähe anderer Bands brachten, verabschiedet. „Vitamin“ wirkt viel stimmiger und in sich geschlossen. Mit „Vitamin“ ist LaminiusX ein großer Qualitätssprung gelungen. Sehr schöne Melodien, gepaart mit harten Metalriffs zeigen ein druckvolles und doch eingängiges und harmonisches Bild. Es macht Spaß die neue Scheibe zu hören. Meine Empfehlung – unbedingt reinhören z. B. auf www.laminiusx.de.

Stephan Schelle, September 2010

   

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