Kryptograf – The Eldorado Spell
Apollon Records (2021)

(10 Stücke, 45:29 Minuten Spielzeit)

Kryptograf ist eine Band aus dem norwegischen Bergen. Einem Ort, wo mittlerweile zahlreiche Bands ihre Heimat haben. Inspiriert vom Heavy-Sound der späten 60er und 70er Jahre ist die Band immer noch auf dem Höhepunkt des Erfolgs ihres selbstbetitelten Debütalbums aus dem Jahr 2020. Die Band besteht aus Vegard Strand (Gitarre, Gesang), Odd Erlend Mikkelsen (Gitarre, Gesang), Eirik Arntsen (Schlagzeug, Gesang) und Eivind Standal Moen (Bass). Alles junge Musiker, die noch Mitte zwanzig sind.


Zehn Stücke weist das Album auf, deren Spielzeit zwischen 1:36 und 6:64 Minuten liegt. Schon der erste Track, das 5:55minütige „Asphodel“ zeigt sich als Schwergewicht, der durch seine schweren Gitarrensounds an Black Sabbath erinnert. Ab der Hälfte des Stückes mutiert der Song dann aber in eine andere, hellere Richtung. Fast klingt es so als hätte die Band hier zwei unterschiedliche Songs miteinander verbunden.

Kraftvolle Metalriffs und ein druckvolles Schlagzeug bestimmen dann den 3:30minütgen Song „Cosmic Suicide“. Da geht ganz schön die Post ab. 4:54 Minuten ist „Lucifer’s Hand“ lang, das nun wieder in den Gefilden von Black Sabbath & Co. unterwegs ist. Ähnliches gilt für „Creeping Willow“.

Dem folgt dann mit dem 1:44minütigen „Across The Creek“ ein ruhiges, von der Akustikgitarre getragenes Zwischenspiel. Daraufhin geht es im nachfolgenden 4:49minütigen Titelstück aber wieder druckvoll weiter. Das ist straighter Rock, der an die frühen 70’er erinnert.

Verzerrte Gitarrenklänge erwarten die Hörer/innen dann zu Beginn des 6:54minütigen „The Spiral“, das nach wenigen Momenten wieder sehr düster daherkommt und an Bands der Marke Black Sabbath erinnert. Das 5:51minütige „When The Witches“ beginnt zunähst recht verhalten, doch der Anschein trügt. Schon nach wenigen Momenten fährt die Band wieder kraftvolle Gitarrenriffs der Marke Black Sabbath hoch. Nur der Strophenteil zeigt sich in einem anderen, sanfteren Bild.

Mit dem 1:37minütigen „Wormwood“ kommt dann ein erneutes, sehr sanftes, instrumentales Zwischenspiel. Hier sind es vor allem sanfte Keyboard- und Akustikgitarrenklänge, die von akzentuiert gesetztem Schlagzeug begleitet werden. Mit dem 4:51minütigen „The Well“ endet dann das Album. In diesem Song vermischt die Band knackigen Rock mit melodischen 60’er/70’er Sounds. Das kommt richtig gut.

Die norwegische Band Kryptograf hat mit „Eldorado Spell“ ein Album eingespielt, das den Spirit des Heavy-Rock der späten 60’er und frühen 70’er aufnimmt und in modernen Sound verpackt. Erstaunlich das die jungen Musiker diesen Stil für sich entdeckt haben. Dabei streifen sie ein ums andere Mal den Sound von Black Sabbath der frühen Jahre.

Stephan Schelle, Januar 2022

   

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