Krokus – Original Album Classics

Krokus – Original Album Classics
Sony Music / Arista (2012)
(28 Stücke, 118:01 Minuten Spielzeit)

Bereits 1975 gegründet hatte die Schweizer Band Krokus mit ihren ersten drei Alben nur mäßigen Erfolg. Erst mit dem Beginn der 80’er Jahre leuchtete der Stern der Eidgenossen hell auf, denn die aus dem Album „Metal Rendez-Vouz“ ausgekoppelte Single „Tokyo Nights“ wurde zum Hit. Mit diesem Song feierte die Schweizer Hardrockband ihren internationalen Durchbruch.


Im September erscheint bei Sony Music im Rahmen der „Original Album Classics“ die drei Alben, mit denen Krokus Anfang der 80’er ihren Erfolg feierten. Stilistisch wandeln sie vor allem auf den Pfaden der australischen Rockband AC/DC, was neben dem Riffbetonten Hardrock auch an der Gesangsstimme von Marc Storace, liegt, der verdächtig nahe in die Region von AC/DC-Sänger Bon Scott gerät. Mit dem 1979 in die Band eingestiegenen Sänger Storace kam der Erfolg. Aber auch Anleihen an weitere Hardrockbands der 70’er Jahre sind auf dem Album „Metal Rendez-Vouz“ herauszuhören. Allerdings ist die Tendenz zu AC/DC schon unverkennbar, was im Opener „Headstokes“ deutlich zu hören ist.

Das Album warf dann mit „Tokyo Nights“ einen richtigen Hit ab, der auch heute noch gut abgeht. Die Platte, die neben Sänger Storace von Tommy Kiefer (Gitarre, Gesang), Fernando von Arb (Gitarre, Gesang), Chris van Rohr (Bass, Gesang) und Freddy Steady (Schlagzeuger Gesang) sowie Gast Juerg Naegli (Keyboards) eingespielt wurde und 1980 in der Schweiz Platinstatus erreichte, bietet sehr eingängige Hardrockstücke, die auch im neuen Jahrtausend noch zünden.

Waren auf „Metal Rendez-Vouz“ noch verschiedene Strömungen herauszuhören, so bewegten sich Krokus auf dem 81’er Werk „Hardware“ wesentlich ausufernder im Fahrwasser von AC/DC. Das LineUp ist das gleiche wie auf „Metal Rendez-Vouz“ und die Band macht da weiter, wo sie ein Jahr zuvor aufgehört hat. Auch „Hardware“ enthält neun klasse Hardrock-Nummern, die sehr gut ins Ohr gehen und den Stil von AC/DC um eigene Variationen erweitern. Einige Stücke wie zum Beispiel „Mr. 69“ wirken allerdings, als wären sie von einem AC/DC-Album entnommen, so nah sind sie an den australischen Vorbildern dran.

Qualitativ in das gleiche Horn stießen Krokus mit dem 83’er Nachfolger „One Vice At A Time“. Für Tommy Kiefer war mittlerweile der Gitarrist Mark Kohler zur Band gestoßen. Er fügte sich nahtlos in die Band ein. Neun Stücke, von denen mit „American Woman“ eine Coverversion von The Guess Who-Cover enthalten ist, hat das Album zu bieten. Mit „Long Stick Goes Boom“ und „Bad Boys Rag Dolls“ sind einige Bandklassiker auf dem Album enthalten, die wieder sehr stark nach AC/DC klingen. Insgesamt ist dieses Werk, noch mehr als die anderen beiden, im Stil der Australischen Hardrocker gehalten.

Wie gehabt kommen die drei CDs in ein Papersleeves mit Originalcover daher. Beigaben in Form von Booklets oder Bonustiteln finden sich in dem Paket zwar nicht, dafür bekommt man drei klasse Hardrockalben zu einem sehr günstigen Preis. Wer auf Hardrock steht, der sollte sich dieses Package zulegen, sofern er die Einzellaben noch nicht besitzt, denn es beweist, dass guter Hardrock auch von unseren Eidgenossen eingespielt werden kann.

Stephan Schelle, September 2012

   

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