Kristian
Kaupang - Sorry, Tom „Sorry, Tom“ ist Kristian Kaupangs drittes Album und sein erstes bei Apollon Records. Die Songs haben eine Härte und Authentizität, die sich um seine weiche, organische Stimmgewalt herum aufbauen. Kristian hat einen einzigartigen, aber auch zurückhaltenden Ausdruck in seinen Songs, die einen auf eine melancholische und nostalgische Reise mitnehmen. Das Album ist am 10.06.2022 als Musik-Stream und auf Vinyl erschienen. |
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Als
ich mein letztes Album im März 2020 veröffentlichte, wurden alle
geplanten Konzerte wegen eines vielbeachteten Virus abgesagt. In der Vorhölle,
in einem kleinen Haus am Meer in Larvik, fing ich ziemlich schnell an,
Zeit damit zu verbringen, neue Songs zu schreiben - nicht zuletzt dank der
Tatsache, dass ich gerade mein Kindheitsklavier gestimmt hatte (das seit
der Sekundarschule falsch und verlassen dalag). Im Gegensatz zu meinen
beiden vorherigen Alben, bei denen praktisch das gesamte Material auf
einer Kastengitarre komponiert wurde, wurden die meisten Songs auf
„Sorry, Tom“ auf dem Klavier geschrieben - und die gitarrenlastigen
Songs schrieb ich mit einer E-Gitarre in den Händen. Es verleiht dem
neuen Album eine ganz andere und vielleicht auch anspruchsvollere Identität
als die früheren Veröffentlichungen. Die Tatsache, dass ich zur gleichen
Zeit anfing, in die Kataloge von 10cc und Tears for Fears einzutauchen,
hat auch etwas mit dem musikalischen Ausdruck zu tun. Zehn
Songs mit Laufzeiten von 1:20 bis 4:10 Minuten Länge sind auf „Sorry,
Tom“ enthalten. Es beginnt mit dem 1:20minütigen Stück „Lillian“
einem Instrumental, das nur vom Piano bestimmt wird und mit einigen Geräusch-Samples
unterlegt ist. Ein sehr melancholisches Stück. Das
folgende 4:10minütige „Spol tilbake“ zeigt sich dann von einer recht
poppigen Seite. Hier wird aber schnell deutlich, dass man sich an den auf
Norwegisch gesungenen Text einlassen muss. Es handelt sich dabei um eine
rhythmische, sanfte Poprocknummer, die im dritten Viertel von einer
Instrumentalpassage bestimmt wird. Verträumt
sind dann das 3:34minütige „Rett før regnet“ und das 3:41minütige
„Dagboka“. Sehr gut ins Ohr geht das 3:26minütige „Redd“, bei dem
eine weibliche Stimme (ist leider aus den Angaben nicht zu erkennen, um
wen es sich handelt) im Refrain für mehr Volumen sorgt. Teilweise
werden die Stücke im Singer-/Songwriter-Stil vorgetragen, dann wiederum
kommt Popappeal auf. Sehr schön ist auch das Stück „Herfra...“ bei
dem eingestreute Bläsersounds für das besondere Etwas sorgen. Das
atmosphärische, 1:37minütige „...til
i morra“ schließt sich nahtlos an, was wie der Ausklang des
vorangegangenen Stückes wirkt. Intim und mit Trompetensätze verziert präsentiert
sich das 3:52minütige „Golden Dragon“. „Sorry,
Tom“ des Norwegers Kristian Kaupang ist ein sehr atmosphärisches und
teils auch poppiges Album. Allerdings muss man sich an die norwegische
Sprache gewöhnen. Kristian versteht es aber seine Songs in sehr
melodische Gewänder zu packen. Stephan Schelle, Juni 2022 |
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