Kornelius Flowers – Persona Non Grata
Sumo Rex / Broken Silence (2019)
(18 Stücke, 64:33 Minuten Spielzeit)

Der Name Kornelius Flowers (ehemals Mastermind der Folk-Punkband The Shanes) war mir bis dato unbekannt. Mit „Persona Non Grata“ veröffentlichte er am 20.10.2019 nach seinem Solo-Debüt „Vintage Hedonist“ bereits sein zweites Album unter seinem Namen. Stilistisch bewegt er sich mit seiner Musik im Americana-Rock. Das brachte ihm bereits 2016 vom Rolling Stone-Magazin den Titel „Tom Petty von Trier“ ein. Und in der Tat klingen einige Songs und sein Gesang wie eine Mischung aus Tom Petty, Bruce Springsteen und Bob Dylan.


Dass Mister Flowers auf seinem neuesten Werk „Persona Non Grata“ dieses Mal mit einer festen Bandbesetzung arbeitete, wird nach den ersten Akkorden klar: eine eingespielte Gruppe, die genauso elegant wie kantig ein Dutzend Songs in souveräner Rock’n’Roll-Coolness abliefert und hörbar auch den Maestro selbst zu neuen Höhen auftreibt. Flowers’ poetisch-knurrende Gesangswellenlinien geben dem Album gar dylaneske Momente als wäre die Mosel der Mississippi. Diese Beschreibung des Pressetextes bringt es auf den Punkt.  

Neben Flowers, der für Gesang und Gitarre verantwortlich zeichnet, sind noch Jordan Bleu (Schlagzeug), Herr Dannehl (Bass), Norb Mason (Gitarre), Matt Dawson (Gitarre, Pedal Steel) und Andy Muellen (Orgel, Piano) mit von der Partie.

Das Album beinhaltet zwölf Titel mit Eigenkompositionen, zum Teil auch von Bandmitgliedern beigesteuert. Die Erstauflage (die mir vorlag) erscheint im limitierten Digisleeve mit einem 20seitigen Booklet inklusive einer BonusCD, die sechs Coversongs enthält.

Kornelius Flowers hat den treibenden Titeltrack an den Anfang des Albums gestellt. Hier zeigt sich gleich in welche Richtung das Album geht. Vor allem der Refrain hat großes Hitpotenzial und erinnert sehr stark an Tom Petty. Wenn man es nicht genau wüsste, dann würde man die Scheibe klar einem US-amerikanischen Interpreten zuordnen. Das zeigt sich beispielsweise auch im zweiten Song „Somebody Save Me“. Rockig, als würden die Stones auf Springsteen treffen, legt er dann im Song „Eat You Alive“ los. Das rockt ordentlich. Auf CD Nummer 1 finden sich weitere rockige Songs mit Ohrwurm artigen Melodien, die den qualitativen Standard hoch halten.

CD 2 enthält dann folgende Coverversionen: Godfathers „Birth School Work Death“, Kraftwerk „The Model“, Wanda Jackson „Funnel Of Love“, Thee Ultra Bimboos „Liar Liar“, Bobby Freeman „Do You Wanna Dance“ und Elvis Presley „Flaming Star“. Die Fremdkompositionen interpretiert Flowers in einer sehr lockeren und eigenständigen Art und Weise. So machen Coverversionen Spaß.

„Persona Non Grata“ ist ein klasse Album im Americana-Stil, bei dem mehrfach stilistisch Tom Petty von oben herabblickt. Tolles Album.

Stephan Schelle, Oktober 2019

   

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