King Of Agogik
– After The Last Stroke Hans Jörg Schmitz ist der Mann hinter dem Projekt King Of Agogik. Im Frühjahr 2019 erscheint das mittlerweile siebte Album unter dem Titel „After The Last Stroke“. Schmitz, der Schlagzeug, Keyboards und Gitarre auf dem Album spielt, hat sich dieses Mal zahlreiche Musiker an die Seite gestellt, darunter Steve Unruh (Resistor, UPF, Samurai Of Prog ) an Flöte, Violine und Gitarre. Neun Stücke mit Laufzeiten zwischen 1:16 und 20:30 Minuten Spielzeit finden sich auf der randvollen CD. |
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Mit
20:30 Minuten Spielzeit ist „A Day Without End“ der längste Track des
Albums. Er wird zunächst von Piano und Mellotron bestimmt. Nach wenigen
Momenten kommt eine Querflöte hinzu, später dann auch noch eine Violine.
Diese Instrumentierung sorgt für das besondere Feeling des Stückes und
erinnert mich neben Jethro Tull und Camel auch an Mike Oldfield, obwohl
hier eine ganz eigene Handschrift auszumachen ist. Sehr proggig kommt
dieses Stück rüber. Für mich ist dieser Track das Highlight des Albums. In
dem Track „Carbon Soot“ zeigt Hans Jörg Schmitz sein Können am
Schlagzeug, denn der Track ist ein fast dreiminütiges Schlagzeugsolo. Dem
folgt das elfminütige „Gannef“. Die ersten zwei Minuten bestehen aus
elektronischen Soundscapes die mit leicht asiatischem Touch durch den Raum
flirren. Danach folgt eine leicht jazzige Phase in dem dann Alanda Scapes
Gesang beisteuert. Das hat jetzt etwas von mittelamerikanischem Flair und
wechselt dann in orientalische Sounds und eine E-Gitarre, die eher
mediterran klingt. Diese ethnischen Sounds wechseln sich stetig ab und
sorgen so für eine ungewöhnliche aber hochgradig spannende Atmosphäre. Genesis-like
beginnt dann das 6:19minütige „Patterns On The Water“ mit einem
wunderschönen Gitarrenpart, der auch an die deutsche Band Grobschnitt
erinnert. Das Genesis-Feeling bleibt über weite Strecken erhalten und
wird von King Of Agogik in einen eigenständigen Sound umgewandelt. Italienische
Textpassagen - wie aus dem Radio oder Fernsehen entnommen - starten in den
mehr als zehnminütigen Track „Plug In - Plaques Out“, der sich nach
einigen Sekunden in einen Metal artigen Track wandelt in dem das
Schlagzeug Stakkato artig vorantreibt und auch die Keyboards (klingen hier
wie bei Rammstein) in diesen rhythmischen Part einsteigen. Über weite
Strecken bleibt dieser Track beinhart und hält auch noch einige
Schlagzeugkaskaden bereit. „Watching The Moon“ klingt wie ein Stück
Kammermusik und ist mit 1:16 Minuten der kürzeste Track. „Back
In The Second Line“ ist Frank Zappa gewidmet, was sich nicht nur in den
Grafiken im Booklet zeigt, sondern der Track enthält auch einige
Textsamples zum Thema Zappa. Die erste Hälfte ist sehr atmosphärisch und
melancholisch, die Zweite dann recht perkussiv. Das 13:54minütige
„Retromatic Lullaby“ beschließt dann das Album wieder recht proggig.
Ein weiteres Highlight des Albums. „After
The Last Stroke“ ist das wohl eingängigste Album von King Of Agogik und
strotzt - wie die Vorgängeralben auch - nur so vor Ideen. Dabei sind die
Stücke aber melodisch angelegt. Auch wenn eine harmonische Linie nicht
immer eingehalten wird und so manche Breaks durch die Stücke ziehen,
wirken sie doch sehr homogen. Das Album entfaltet immer wieder neue
Facetten bei jedem neuen Hördurchgang und macht daher richtig Spaß. Stephan Schelle, April 2019 |
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