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Kerala Dust –
Violet Dríve Kerala Dust ist eine britische Band, bestehend aus Edmund Kenny (Gesang, Electronics), Harvey Grant (Keyboards) und Lawrence Howarth (Gitarren). Bereits 2016 gegründet, leben die Bandmitglieder mittlerweile in Berlin. Ihr neuestes Album „Violet Drive“ erscheint am 17.02.2023. |
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„Es
fühlte sich wie eine völlig neue Richtung für uns als Band an, als wir
es schrieben, und wir brauchten sechs Monate, um es fertig zu stellen. Ich
kann mich an den Tag erinnern, an dem wir es endlich geknackt haben,
nachdem wir so lange im Dunkeln herumgestolpert sind - als Songwriter ist
es das schönste Gefühl der Welt, wenn man etwas fertig stellt, das sich
so unerklärlich anfühlt, als hätte man gerade einen Teil von sich
selbst gefunden, von dem man gar nicht wusste, dass er fehlt.“ Das
Album enthält ein Dutzend Stücke (abgesehen vom 0:20minütigen „Shake
(Intro)“) mit Laufzeiten von 2:30 bis 5:41 Minuten Länge, die eine ganz
eigenartige, aber fesselnde Faszination verströmen. Das zeigt bereits das
5:41minütige „Moonbeam, Midnight, Howl“, das als Grundlage einen
pumpenden Beat besitzt, auf den sich dann elektronische Klänge und eine
leicht dumpfe Gesangsstimme legt, die mich an die deutsche Gruppe Supermax
erinnert, die 1977 mit „World Of Today“ ein grandioses Album vorlegte.
Kerala Dust machen aber ihr ganz eigenes Ding und würzen diesen
hypnotischen Song mit unterschiedlichen Gitarren- und Keyboardklängen,
die sie miteinander verbinden. Allein dieser Track lohnt den Erwerb des
Albums. Mit
hypnotischen Rhythmen machen sie dann aber gleich im folgenden 5:24minütigen
Titelstück weiter. Das hat was von ritualen Rhythmen und Beschwörungsgesängen
mit viel Rock-/Pop-Appeal. Die eingeworfenen Gitarrenklänge sorgen dabei
für besondere Akzente. Diese Sounds vernebeln einem förmlich die Sinne. Das
gut 0:20minütige, skurrile „Shake (Inro)“, das klingt als würde sich
die Band auf das nächste Stück vorbereiten, leitet dann direkt ins
3:57minütige „Red Light“ über. In diesem Stück klingt die Band
etwas rauer und ungeschliffener. Mit
einem eingängigen Beat geht es dann im 5:27minütigen „Pulse VI“
weiter. Hier kombiniert die Band wieder diese unwiderstehliche Kombination
aus Rhythmik und ungewöhnlichen Klängen von Gitarre und Keyboard.
„Jacob’s Gun“ wirkt so staubtrocken wie eine dahin ziehende Karawane
durch ein Wüstengebiet. Noch langsamer wird es dann zunächst im 3:19minütigen
„Salt“, das arabische Rhythmik im weiteren Verlauf hinzuaddiert. Mit
tollem Rhythmus und Popappeal zeigt sich dann „Still There“, in das
die Band aber auch einige schräge Klänge einbaut. Ein eingeflochtener
deutscher Text lässt dann gar kraftwerksche Momente aufkommen. Diesem
musikalischen Mahlstrom kann man sich kaum entziehen. Der
Stil von Kerala Dust auf ihrem neuesten Album „Violet Drive“ ist kaum
zu beschreiben, da er so ungewöhnlich und doch eingängig klingt. Die
Band entzündet dabei beim Hören eine ungeheuere hypnotische Faszination. Stephan Schelle, März 2023 |
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