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Kaiser Quartett
- Empire Das Kaiser Quartett kommt aus Hamburg und besteht aus Ingmar Süberkrüb (Bratsche), Martin Bentz (Cello), Adam Zolynski (Geige) und Jansen Folkers (Geige). Am 10.03.2023 erschien ihr Album „Empire“, auf dem sie die klassische Musik allerdings mitunter auf die Auswechselbank verbannen, um mit ihrer musikalischen Offenheit und mit Timing-Akkuratesse Genres wie HipHop, Funk, Electro und Pop gleichermaßen und stilsicher Raum geben. |
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Für
ihr zweites Album „Empire”, haben sich Adam, Jansen, Ingmar und Martin
im Lockdown 2021 in mehreren Sessions in die ländliche Fattoria Musica
bei Osnabrück zurückgezogen, um ihre Eigenkompositionen zu entwickeln.
Dabei haben sie im Gegensatz zu ihrem rein instrumentalen Debütalbum
diesmal das musikalische Spannungsfeld um vier Vocal Tracks erweitert, und
kreieren sich ihr musikalisches Empire zusammen mit den langjährigen
Wegbegleiter:innen Valeska Steiner, Jarvis Cocker, Joe Flory und
L’aupaire. Gleich
der 4:16minütige Opener „N.N.“ versprüht schon ein Flair aus dem
Amalgam von Klassik und Pop. Da hört man zunächst einen Taktgeber auf
den sich die Streicher dann mit einer sehr eingängigen Melodie
ausbreiten. Dem folgt Mit dem Titelgebenden „Empire“ der erste
gesungene Song. Streicher und Sängerin Valeska Steiner passen sich
hervorragend an. Das ist melancholischer Klassikpop in bester Manier. Das
3:51minütige „Schnell“ wird dann seinem Namen gerecht, denn die
Musiker spielen ihre Instrumente sehr flott. Dabei kommt zu Beginn ein
Hauch Folk auf, der sich aber schnell in klassisch/poppige Gefilde begibt.
Das ist wirklich faszinierend, da die Streichinstrumente einen
ordentlichen Druck erzeugen, der begeistert. Das
3:17minütige „Open Strings“ zeigt sich dann von einer eher verträumten
Seite. Dabei schmiegen sich die Streichinstrumente zärtlich umeinander.
Und auch an den Instrumenten erzeugte Percussionrhythmen werden
eingestreut. Beim
4:15minütigen Song „Running The World“ steht dann Jarvis Cocker am
Mikro, der seinen Text in einer Art Sprechgesang vorträgt. Seine erzählerische
Stimme sorgt für Abwechslung im Album und steht im Kontrast zu den
tanzenden Streichinstrumenten. Das
1:28minütige „Without A Trace“ ist eher ein Zwischenspiel und wirkt
wie der Soundtrack zu einem Ausritt, denn der Rhythmus erinnert an frühe
Westernstreifen mit leichtem Sinti-Einschlag. Das 3:28minütige „Take
Heart“ ist dann ein weiterer Song, dieses Mal von Laupaire vorgetragen.
Das hat jetzt was von Singer/Songwriter-Flair mit Streichern. „Alone
In Kyoto“ bringt dann asiatisches Flair in die Musik, „Working With
Light“, das von Joe Flory gesungen wird, fällt dann recht atmosphärisch/poppig
aus. Das druckvolle „Prefab“ und das klassisch, sanfte „Encore“
mit seinen perkussiven Einschüben, die ein gewisses Jazzflair verströmen,
beenden dann das Album. Dem
Kaiser Quartett ist mit ihrem zweiten Album „Empire“ ein außergewöhnliches
Werk gelungen. Es ist schon faszinierend, wenn man die Streichinstrumente
in der Schnittmenge von Klassik und Pop hört. Das hat seinen ganz eigenen
Reiz. Stephan Schelle, April 2023 |
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