Justin Hayward – Spirits Of The Western Sky

Justin Hayward – Spirits Of The Western Sky
Eagle Records (2013)
(15 Stücke, 67:25 Minuten Spielzeit)

Der britische Komponist, Multiinstrumentalist und Sänger Justin Hayward war Mitglied der Band Moody Blues und hat sich mit dem Hit „Nights In White Satin“ unsterblich gemacht. Es gibt wohl keinen Musikfreund, der diesen Titel aus dem Jahr 1967 nicht kennt. Aber nicht nur mit Moody Blues, sondern auch Solo und in Kooperation mit anderen Musikern war er sehr erfolgreich. Lange hat sich Hayward für ein neues Soloalbum Zeit gelassen, denn die letzte Veröffentlichung von ihm ist „The View From The Hill“ aus dem Jahr 1996. Im Februar 2013 erscheint nun endlich der Nachfolger unter dem Titel „Spirits Of The Western Sky“.


Ein Dutzend neuer Songs sowie zwei alternative Versionen von zwei der auf dem Album befindlichen Stücke hat er auf dem Silberling platziert.

Das er immer noch in der Lage ist wunderbare Rock-Pop-Nummern zu schreiben, die voller Leidenschaft und Harmonie sprühen, das zeigt er auf dem neuen Album sehr eindrucksvoll. Schon der Opener „In Your Blue Eyes“ ist solch eine eingängige Nummer, die vor allem durch Justin’s sanfte Stimme bestimmt wird. Ein toller Einstieg in das neue Album. In die gleiche Sparte sticht dann das folgende „One Day, Someday“, das durch den akzentuierten Bass und die zarten Streicher im Hintergrund eine sehr wohlige Stimmung verbreitet. Darin platziert Justin immer wieder einige Klangtupfer anderer Instrumente wie Piano oder Gitarre. Eine recht rhythmische Nummer, die gut abgeht präsentiert er dann mit „On The Road To Love“.

Aber nicht nur Rock-Pop findet sich auf dem neuen Werk, denn mit den drei Stücken „What You Resist Persists“, „Broken Dream“ und „It’s Cold Outside Of Your Heart“ hat er Country und Bluegrass in seine Musik einfließen lassen. Auch hier macht er eine sehr gute Figur. Und mit „The Eastern Sun“ findet sich eine Akustikgitarren-Nummer auf dem Album, die in Richtung Singer/Songwriter weist.

Lediglich der letzte Song „Out There Somewhere“ sowie der Remix des Songs („Out There Somewhere (Raul Rincon Remix)“) stechen aus dem Album hervor und wollen nicht so recht hineinpassen. Da versucht sich Justin doch glatt im Technobereich. Es klingt für mich so als würde ein Partyhit/-schlager mit Technorhythmen unterlegt, um mit aller Gewalt in die Hitparaden und Tanzflächen zu stürmen. Das lässt sich aber bei einer Laufzeit von fast 70 Minuten gut verschmerzen.

Mit „Spirits Of The Western Sky“ ist Justin Hayward eine sehr schöne Soloscheibe gelungen, die vor allem durch seinen sanften Gesangsstil getragen wird. Daneben schafft er es in den einzelnen Stücken sehr eingängige Melodien mit nostalgischem Flair zu verbinden, ohne das die Musik altbacken klingt. Man fühlt sich einfach sehr schnell in seinem Musikkosmos zu Hause. Wer die Musik von Moody Blues mag, der liegt mit dieser Scheibe genau richtig.

Stephan Schelle, Februar 2013

   

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