JPL – Le
Livre Blanc Jean Pierre Louveton ist Kopf der französischen Bands Nemo und Wolfspring. Daneben veröffentlicht er aber auch seit 2002 Soloalben als JPL (seine Initialen). Das Anfang 2017 erscheinende „Le Livre Blanc“ stellt sein mittlerweile siebtes Soloalbum dar. Jean Pierre, der neben dem Gesang auch Gitarren, Bass und Perkussion spielte, war auch für die Programmierung zuständig. Daneben verstärkte er sich um zwei Sänger (darunter Lazuli-Frontmann Dominique Léonetti) sowie vier weitere Musiker (zwei davon – Schlagzeuger Jean Baptist Itier und Pianist Guillaume Fontaine - alte Weggefährten seiner Band Nemo), die ihm bei einigen Songs zur Seite standen. |
||||
Mit
Akustikgitarre beginnt „Un Livre Ouvert“, dass das Album eröffnet,
recht klassisch und leise, wechselt aber nach gut einer Minute in einen
wunderbaren Progrocktitel mit jazzigen Motiven. „L’ermite“ ist ein
atmosphärischer Song, der an einigen Stellen an Lazuli erinnert, obwohl
Jean Pierre hier den Gesang persönlich übernommen hat. Im weiteren
Verlauf des mehr als neunminütigen Stückes kommen symphonische,
hymnische Passagen auf, die dem Track Tiefe verleihen. Durchzogen wird das
Ganze von wunderbaren Soli. „Joker“
erinnert mit seinem knackigen Rhythmus, der Orgel und der Gitarrenführung
an beste Deep Purple-Zeiten. Dafür sorgt auch die Gesangsstimme von Steph
Honde, der an Ian Gillan erinnert. Das verbindet JPL mit seinem ganz
eigenen Stil im Mittelteil mit Akustikgitarre und Percussion. „Trompe
La More“ wird von Akustikgitarre und Percussion bestimmt und verbreitet
so ein mediterranes Flair (durch Dominique Leonettis Gesang kommen auch
Erinnerungen an Lazuli auf), während in „L’étoile Du Nord“ einige
AORmäßige Passagen eingebunden werden und mit von Akustikgitarre
bestimmten Strophen verknüpft werden. „Convoléances“ schwebt zunächst
minutenlang sanft durch den Raum, um im zweiten Teil an Dynamik zu
gewinnen und leicht floydige Elemente zu präsentieren. „La
Peste Es Le Choléra / Pantidote“ verbindet dann erneut proggige
Passagen mit stilistischen Elementen von Deep Purple. Mit dem fast elfminütigen
Longtrack „Jehanne“ und dem instrumentalen Titelstück endet dann das
Album. Mit
„Le Livre Blanc“ hat der französische Multiinstrumentalist Jean
Pierre Louveton ein Album auf den Markt gebracht, das ganz in der
Tradition seiner bisherigen Soloveröffentlichungen sowie seiner Band Nemo
liegt. Progfreunde, die kein Problem mit der französischen Sprache haben,
werden an diesem neuen Werk von JPL ihre Freude haben. Stephan Schelle, April 2017 |
||||