Jovian Spin - Shapes Of Perception

Jovian Spin - Shapes Of Perception
Echozone / Bob-Media (2012)
(12 Stücke, 51:13 Minuten Spielzeit)

Es die Kombination aus Eingängigkeit und Opulenz, die Jovian Spin’s Debüt Album „Shapes Of Perception“ ausmacht. Mit bestechend eingängigem Songwriting aber auch sehr komplexen Arrangements schaffen sie es große Wirkung zu entfalten - bei Jovian Spin und Mastermind Gerrit Wolf steckt der Teufel im Detail. Die Band löst sich musikalisch dabei aus allen Genrekonventionen heraus und versucht sich an ihrer ganz eigenen Interpretation des Stils Elektro-/ Industrialrock. Dabei verbindet sie die Härte, den Groove und die üppigen Arrangements, eben das Opulente, aus dem Rock-Sektor mit der Kälte und Geradlinigkeit des Elektro.


Die Band setzt sich bewusst zwischen die Stühle und das mit großem Erfolg, denn ihre Rhythmen sind sowohl tanz- als auch bangbar - eine Symbiose, die nur wenigen Gruppen gelingt. Es gibt Beats, die die Dancefloors im Nu füllen werden, die aber mit ihren fetten Gitarren auch gleichzeitig einen stickigen Rock-Klub sprengen können. Verkrustete Genregrenzen werden aufgebrochen – keine Kompromisse, keine Konventionen. Das alles verspricht der Pressetext.

Ich muss gestehen, dass mich Jovian Spin gleich mit den ersten Tönen gepackt haben. Das schaffen wirklich nur wenige Acts. Hier aber stimmt einfach alles. „Scream And Shout“, der Opener fetzt gleich mal mit einem fetten Bassrhythmus los. Das klingt neu und verbindet tanzbaren Beat mit fettem Hardrock. Irgendwie schaffen es Jovian Spin hier Pop, Industrial, Elektro und kraftvollen Rock in eine Wagschale zu werfen und daraus ein unglaublich hypnotisches Menü zu kreieren. Das ist Musik, die die verschiedenen Stile miteinander verbindet und alle Grenzen einreißt, so das sich Freunde der unterschiedlichen Musikrichtungen sofort angesprochen fühlen.

„Trigger Point“ klingt wie eine Wave-Nummer und hat doch neue und frische Sounds zu bieten. Im Refrain hauen die Jungs dem Hörer dann wieder eine gehörige Breitseite um die Ohren. Hier merkt man sofort, dass Jovian Spin eine ganz neue, ungewöhnliche und doch zündende Musik entwickelt haben.

Jovian Spin bieten tolle Melodien mit knackigen Rhythmen. Mal gehen sie elektronisch vor wie in „Into The Deep“, das im Refrain dann recht melodisch klingt und an so manche aktuelle Band erinnert und doch sind sie völlig anders. Dann herrschen wiederum Metal lastige Gitarrenwände wie in „All I Am“ vor. Immer spielen sie aber mit sanften, melodischen und härteren Passagen.

„Shapes Of Perception“ von Jovian Spin ist ein klasse Album, das nur so vor Melodien strotzt und in bisher ungehörter Weise verschiedene Stile miteinander vermengt. Jovian Spin, diesen Namen sollte man sich merken. Sehr zu empfehlen.

Stephan Schelle, Mai 2012

   

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