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Jordsjø - Jord
Sessions Jordsjø ist ein norwegisches Duo, bestehend aus dem Multiinstrumentalisten Håkon Oftung (Tusmørke, Black Magic) und dem Schlagzeuger Kristian Frøland. Die Musik des Duos wurde inspiriert von alten Horrorfilmen, deutscher Synthesizer-Musik der 70er Jahre, schwedischem Prog, Fantasy-Romanen und norwegischer Natur. Am 25.11.2022 ist „Jord Sessions“ als Download und auf CD erschienen. |
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Es
gibt ein unterschwelliges Thema von Entfremdung, Wurzeln und Träumen auf
„Jord Sessions“ - mit einem organischen und dynamischen Sound, der
Assoziationen zu 70er Jahre Prog weckt, mit Spuren von elektronischer
Musik und Folk. Viele Flöten, Gitarren und eine Vielzahl von
Vintage-Synthesizern verleihen dem Album einen warmen und alten Klang, der
dennoch frisch und interessant klingt. Die
Download-Version enthält sieben, die CD-Version acht Stücke. Mir lag die
sieben Stücke umfassende Version vor. Die sieben Stücke, mit Laufzeiten
von 1:48 bis 8:25 Minuten Spielzeit tragen alle norwegische Titel, daher
ist nicht zu erkennen, um was es genau geht. Los
geht es mit dem 1:48minütigen „Over Vidda“ das mit flötenartigen Klängen,
die von dröhnenden Synthsounds unterlegt sind, beginnt. Das sorgt schon
mal für eine recht mysteriöse Stimmung. Dem schließt sich dann das
6:51minütige „Abstraksjoner fra et Dunkelt Kammer“ an. Gitarrenklänge
leiten in den Song, der nach wenigen Momenten durch eine Flöte ergänzt
wird. Das klingt recht harmonisch und erweckt eine leicht altertümliche
Stimmung. Vor dem geistigen Auge entsteht eine Szenerie um eine
Schlosslandschaft. Nach einiger Zeit wird dann auf Norwegisch gesungen.
Das ist eine Mischung aus Prog-/Artrock mit leichtem Folkeinschlag. Auch
ein leicht surrealer Einschlag ist dem Ganzen nicht abzuschreiben. Mellotronartige
Klänge, Flöte und Akustikgitarre lassen in „Jord I“ zunächst
proggiges Feeling aufkommen und entführt in die 70’er Jahre. „I Momos
Trädgård“ ist eine sehr schöne Akustiknummer. Flirrende Keyboards und
eine herrlich proggige Gitarre starten dann das 6:34minütige „La meg
forsvinne“, das in Richtung Camel & Co. weist und einige
70’er-Jahre Rockelemente enthält. Auch
das 8:25minütige „Jord II“ wandelt im 70’er Jahre-Rock und Prog.
Den Abschluss bildet dann das siebenminütige „Se Valinors Lamper“. Ob
hier Bezug auf Tolkiens Werke oder dem World Of Warcraft-Universum
genommen wird, in denen Valinor vorkommt, kann ich allerdings nicht sagen.
Dieses Stück bietet Rock mit mittelalterlichen Klängen. Auch
wenn sich Jordsjø u.a. von Horrofilmen hat inspirieren lassen, so ist die
Musik auf „Jord Sessions“ doch alles andere als düster und
unheimlich. Vielmehr bewegt sie sich im Dunstkreis des 70’er Jahre Rock
mit proggigen, symphonischen und folkigen Elementen . Ein schönes Album,
bei dem man sich vom norwegischen Gesang nicht abschrecken lassen sollte. Stephan Schelle, Dezember 2022 |
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