JOHNROSE
– The Prophet’s Dance Der aus Koblenz stammende deutsche Musiker und Multiinstrumentalist Johannes Rösgen, der unter dem Namen JOHNROSE seine Musik veröffentlicht, meldet sich zwei Jahre nach seiner letzten Melodic Rock Single „Toward The Sun“ mit seinem neuen Album „The Prophet’s Dance“ zurück. Erschienen ist das Album bereits am 08.12.2023 bei D. Music Records. |
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Johannes Rösgen begann
seine musikalische Laufbahn Mitte der 1970er-Jahre in der Schülerband
Flashbolt und verdiente sich erste Sporen als Gitarrist der Progressive
Rocker Athis. Seit 1982 ist er zudem Gitarrist und Sänger von Copyright,
die neben unzähligen Auftritten 1999 auch ein Album veröffentlichte. Außerdem
war er drei Jahre lang der Frontmann von Giant For A Day und eröffnete für
Legenden wie Manfred Mann’s Earth Band und Alan Parsons. Seit 2015 tritt
er hauptsächlich als JOHNROSE in Erscheinung und veröffentlichte die
Doppel-CD „Ride The Raven“ basierend auf den Tapes aus seiner Zeit bei
Athis Anfang der 80er-Jahre sowie anschließend die Alben „Behind The
Gates“, „The Key“ und zuletzt „Wings“, die von der Musikpresse
positiv aufgenommen wurden. Das neue Album „The Prophet’s Dance“ präsentiert
einen musikalisch gereifteren und zielstrebigeren JOHNROSE und wird durch
die stilvollen Musikvideos auch visuell greifbarer. Wie schon auf den Vorgängeralben
„The Key“ und „Wings“ setzt Johannes Rösgen auch auf dem neuen
Album wieder auf eingängige Melodien. Das Album beginnt mit dem 5:22minütigen
„Calling For You“, das die Sehnsucht nach einer Führungsperson, die
Verantwortung übernimmt, thematisiert. Zu Beginn ist ein Sample wie von
einer Wahlveranstaltung von Donald Trump mit einem Ansatz der
US-Nationalhymne und den Worten „We will make America great again“ zu
hören. Dann legt Rösgen recht rockig und rhythmisch los. Schnell wandelt
sich das Stück in einen atmosphärischen Song mit Popappeal. Es folgt der 4:44minütige
„Manner Of Travelling“, der sich damit befasst, dass sich die Welt
immer schneller dreht und wir irgendwann aus der Umlaufbahn fliegen.
Obwohl es in der Geschichte der Menschheit noch nie so viele Innovationen
gab, die das Leben leichter machen, haben viele das Gefühl, immer
getriebener zu sein. Hier geht es um die Kunst der Entschleunigung sowie
den Einfluss der Gedanken und der inneren Einstellung auf das Gefühlsleben
und letztlich um das eigene Glück. E-Gitarre und Keyboards sorgen zunächst
für Akzente, die dann nach gut einer halben Minuten in einen straighten
Rocksong münden. Der 4:59minütige Song
„The Curtains Are Falling“ ist hingegen eine Hommage an den
Surrealismus des japanischen Autors Haruki Murakami, bei dem sich Fantasie
und Realität vermischen. Ein sanfter Song, der eine sehr schöne Melodie
und einen leichten Retrotouch besitzt. Äußerst persönlich
und nostalgisch ist die erste Single „Around The Lake“, in der Rösgen
seine Erfahrungen mit dem plötzlichen Verlust seines Vaters teilt, als er
erst 18 Jahre alt war. Die berührende Erinnerung an die gemeinsamen
Momente inspirierte den Musiker dazu, diesen Song über Abschied,
Dankbarkeit und Hoffnung zu schreiben. Daher ist der Song sehr
melancholisch und einfühlsam angelegt. Die sanfte Melodie schmeichelt
sich dabei in die Gehörgänge ein. Orientalische Klänge
kommen dann im 4:47minütigen „What Is Going Round“ auf. Sie
vermischen sich mit sanften Rockklängen, die sich dann im Refrain in
einer 70er-Jahre-Stilistik mit Hammond-Orgel transformieren. Wenn dann der
4:32minütige Song „Mary“ beginnt, ist man zunächst an Pink Floyds
„Echoes“ erinnert, denn der Song startet mit dem typischen Ping. Doch
sofort wechselt dies in einen leicht melancholischen Song mit Saxophon und
Piano (anfangs noch leicht jazzig). Das mündet dann in einer Mischung aus
sanftem Rock und Prog. Für das Album beschäftigte
sich Rösgen mit Naturgeräuschen und Walgesängen. So ist es nicht
verwunderlich dass im 4:41minütigen Titelstück Walgesänge zu hören
sind. Das Stück nimmt metaphorisch die tiefgründige Perspektive eines
Wals als Propheten ein. Er enthüllt eine verborgene Unterwasserwelt, in
der Wale mehr Zeit mit Spielen, Tanzen und Singen als mit der
Nahrungssuche verbringen, und lädt zum Innezuhalten und Umkehren ein. Ein
rockiger Song der Atmosphäre verströmt. Das abschließende 2:29minütige
„Let Love Shine“ ist ein Song ganz in der Tradition der Beatles. Johannes Rösgen aka
JOHNROSE hat mit „The Prophet’s Dance“ wieder ein sehr melodisches,
manchmal auch melancholisches Album veröffentlicht. Ein stimmiges Album,
wie es auch schon „Wings“ war. Stephan Schelle, März 2024 |
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