John Orr Franklin - Transformation

John Orr Franklin - Transformation
Blue Room Digital Music (2009)
(11 Stücke, 49:18 Minuten Spielzeit)

John Orr Franklin ist ein Multiinstrumentalist aus Austin Texas. Er singt nicht nur, sondern spielt auch Gitarre, Bass und Keyboards. Von seiner Herkunft her könnte man meinen, John mache Countrymusik, doch weit gefehlt. Wenn man sich in seiner Vita umschaut, dann findet man unter den Einflüssen eher Bands wie Alan Parsons Project, Pink Floyd, John Lennon und auch Tom Petty. Und so einige Sounds der vorgenannten Musiker finden sich dann auch in John’s Stücken wieder.


John spielte schon in diversen Bands, doch erst nach Gründung seines eigenen Labels mit dem Namen Blue Room Digital veröffentlicht er Anfang 2009 sein erstes Soloalbum unter dem Titel „Transformation“. Die CD enthält elf Songs mit radiotauglichen Laufzeiten zwischen 3:40 und 6:39 Minuten.

John Orr Franklin geht auf seinem Solodebüt aber nicht allein ans Werk, er hat sich als weitere Verstärkung die Schlagzeuger und Perkussionisten Brandon Aly und Rob Palladino sowie die Bassisten Josh Batschelet und Kris Mathesen (letzter spielt auch einen bundlosen Bass) geholt.

Schon gleich der Opener „For A World To See“ bietet eine sofort ins Ohr gehende Melodie. Hier klingt John’s Gesang auch ein bisschen nach der Bloodhound Gang. Sehr schöner Mainstream Rock, bei dem man sofort mitwippt. Durch die Akustikgitarre kommt im folgenden balladesken Stück „Dance Till Three“ etwas Folk in die Musik. Doch Melodie und Gesang bringen diesen Titel schon etwas in die Nähe von Parsons und Pink Floyd.

Möwen und Wellenrauschen versetzen den Hörer in „Kiss The Sky“ direkt an die Küste. Diese Idylle besetzt John dann mit einem folkartigen Sound (was vor allem durch die Instrumentierung erzeugt wird). Sehr schöner, getragener mehrstimmiger Gesang lässt den Song recht amerikanisch und doch wieder mit einer Prise Parsons erklingen. Danach wird es bei „Disappear (Only One World)“ recht funkig fast schon reggaeartig und das Schlagzeug bietet darüber hinaus etwas Latin. Außerdem hat dieses Stück etwas retromäßiges.

„Flow“ ist ein sehr schönes Gitarreninstrumental, bei dem John nur von Rob am Schlagzeug begleitet wird. Im Titelstück wird John von Laurel Hostak gesanglich unterstützt, was dem Sound mehr Volumen verschafft. Dieser Rocksong bietet neben einer eingängigen Melodie auch sehr schöne Gitarrensoli. Besonders gut gefällt mir auch der Dialog von Gitarre und Piano.

Der Anfang von „The Dove“ erinnert mich zunächst andeutungsweise an „Hotel California“ von The Eagles und behält auch diese typische Westcoast-Leichtigkeit im weiteren Verlauf. Die Gitarren bleiben ebenfalls in diesem Genre. Den Song „Summer“ spielt John recht bluesig, während „Chrysalis“ wieder ein richtiger Rocker ist. Während der Anfang noch einen Spannungsaufbau á la „Telegraph Road“ von den Dire Straits bietet, geht nach nicht mal einer Minute recht rockig zu. Rob treibt den Instrumentaltrack nach vorn, während John hier ganze Arbeit an den Saiten leistet.

„True 2 U“ ist ein Song im typischen Alan Parsons Stil. Wer den Beginn hört, weiß was ich meine. Auch den hier eingesetzten verfremdeten Gesang kennt man bereits von Parsons-Produktionen. Wer diese mag, der kommt hier voll auf seine Kosten.

Mit der sanften Ballade „This Day“, das eine unter die Haut gehende Melodie im Pink Floyd-Stil aufweist, endet die sehr gelungene CD von John Orr Franklin, einen Namen, den ich mir merken werde. Die sehr bluesig gespielte Gitarre erinnert streckenweise an David Gilmour und auch John’s Gesang liegt hier zwischen Pink Floyd und Alan Parsons. Dieser Song versetzt mir eine Gänsehaut.

„Transformation“ ist ein gutes Debütalbum, das sich im Fahrwasser des Progressive- und Melodic-Rock bewegt. Das Album hat mir richtig Spaß gemacht. Ich hoffe, ich hab euch neugierig gemacht. Mehr Infos bekommt ihr dann auf John’s Interntseite unter www.johnorrfranklin.com.

Stephan Schelle, Januar 2009

   

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